Krefeld Gertrud Schmeer: Ein halbes Leben ehrenamtliches Engagement für Krefeld

Gertrud Schmeer erhält den 15. Ehrenpreis von Evonik und Adler als Auszeichnung für ihr Wirken.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Seit 36 Jahren setzt sich Gertrud Schmeer ehrenamtlich für die Krefelder Bürger ein. „Das ist fast so lange, wie ich mit meinem Mann verheiratet bin und somit immerhin mein halbes Leben“, scherzt die 72-Jährige. Es sei ihr immer wichtig gewesen, neben dem Beruf und der Familie auch etwas an die Menschen zurückzugeben.

Im Bürgerverein Königshof ist die gelernte Buchhalterin seit rund 22 Jahren Schriftführerin. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten hat die gebürtige Ahlenerin weitere ehrenamtliche Organisationen kennengelernt. „Die Mitgestaltung der Stadt Krefeld hat für mich immer eine große Rolle gespielt“, erklärt die Ehrenpreisträgerin.

In der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands ist Gertrud Schmeer seit 1980 aktiv, ab 2008 im Leitungsteam. Hier widmet sie sich der monatlichen Organisation eines Frauenkreises. Darüber hinaus ist sie seit langer Zeit im Gemeinderat Königshof engagiert, ist Notenwartin sowie Schriftführerin im Vorstand des Kirchenchores der Herz-Jesu-Kirche und bereitet dort ebenso Wortgottesfeiern vor.

Abseits ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten läuft es für Gertrud Schmeer ebenso privat gut — nächstes Jahr feiert sie mit ihrem Mann Goldhochzeit. Auch er ist stolz auf seine Frau: „Sie ist eine richtige Macherin! Ob Familie, Beruf oder Ehrenamt — alles packt sie mit viel Engagement und Herz an“, erzählt Peter Schmeer.

Der Evonik-Adler-Ehrenpreis wird seit 15 Jahren im Rahmen eines Kabarettabends im Kasino des Evonik-Standorts Krefeld verliehen. Gemeinsam mit dem Sportverein DJK Adler Königshof zeichnet Evonik jährlich Krefelder Bürger für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement und ihren Einfluss auf die Stadt aus.

Mit der zunehmenden Anzahl an Konflikten und gesellschaftlichen Problemen sei es schwerer, arglos durch die Welt zu laufen, sagt Hans Krüppel, Vorsitzender der DJK Adler. „Die Ehrenamtler sind der Kit unserer Gesellschaft und statuieren ein Exempel für die schweigende Mehrheit“, betont Krüppel.

Im Anschluss an die Preisverleihung führte Christoph Sieber sein Kabarettstück „Hoffnungslos optimistisch“ auf, wobei vor Lachen kein Auge trocken blieb. Sein fünftes Soloprogramm beschäftigt sich besonders mit der aktuellen politischen Situation, den damit verbundenen Missständen und der Flüchtlingsthematik. „Wenn ein Gauland sagt, man möchte Boateng nicht als Nachbarn haben, kann ich da nur zustimmen — das wäre mir viel zu teuer“, erklärt Sieber ironisch. Der Kabarettist zündelt oftmals mit dem Feuer und überschreitet Grenzen, um dadurch auch realistische Denkanstöße zu vermitteln und das Publikum aus der Reserve zu locken.

Die Botschaft des Abends ist klar — man soll die Hoffnung nicht verlieren. Denn es gibt Menschen wie Gertrud Schmeer, die sich tagtäglich ehrenamtlich für die Menschen in Krefeld einsetzen. Und einen Christoph Sieber, der auch in schweren Zeiten an den guten Willen und die Menschlichkeit in diesem Land glaubt.