Gewerbe und Promenade kommen
Am Verschubbahnhof sollen statt eines Wohngebiets nun Betriebe angesiedelt werden. Start für Krefelder Promenade.
Krefeld. Die Aufräumarbeiten sind abgeschlossen. Am Verschubbahnhof sind 100 000 Quadratmeter Gelände gerodet und planiert. Nun kann der Gewerbepark, in dem hauptsächlich Handwerksbetriebe angesiedelt werden sollen, kommen. Und nicht nur er. In Oppum kann das erste Stück Krefelder Promenade entstehen. Die Verwirklichung dieser grünen Wegeverbindung geistert seit über zehn Jahren durch die Köpfe der Krefelder. Sie soll an den Bahnschienen entlang von Forstwald über die Innenstadt bis nach Uerdingen reichen.
Das Gelände gehört dem Unternehmen Aurelis. „Wir machen als Projekt- und Flächenentwickler aus Brachen erschlossenes Bauland mit Planungsrecht“, erklärt Firmensprecher Dirk Dratsdrummer. „Wir haben das Gelände jetzt vorbereitet, aber nicht parzelliert, um auf Anfragen flexibel reagieren zu können. Für die Handwerksbetriebe stellen wir uns eine durchschnittliche Größe von 1500 bis 3000 Quadratmeter je Firma vor.“
Von dem insgesamt zehn Hektar großen Gelände hat Aurelis der Stadt 28 000 Quadratmeter für die Promenade übertragen. Sie kann nun auf einer Breite von 15 Metern entlang der Gleise entstehen.
Krefelds Baudezernent Martin Linne freut sich über die Entwicklung: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Nach einigen Jahren der Ruhe und des Stillstands haben wir die Verhandlungen zum Abschluss gebracht. Nun sind wir dabei, die Offenlage des Bebauungsplan-Entwurfes vorzubereiten. Damit wollen wir noch vor den Sommerferien fertig sein.“ Nördlich des Gewerbeparks soll dabei die öffentliche Promenade entstehen.
Erschlossen wird das Gelände durch eine Straße, die im Bereich der heutigen Zufahrt liegt und in einem Wendehammer endet. Dazu Karl-Heinz Borghoff, Vorsitzender der Bezirksvertretung Oppum/Linn: „Leider konnte die ursprüngliche Planung mit einer Wohnbebauung am Rand der Bahnpromenade nicht verwirklicht werden. Wir hatten deshalb große Sorgen, dass das Gebiet Brache bleibt. Nun zeichnet sich diese gute Entwicklung ab.“
Die mittig angelegte Erschließungsstraße, die in einem Wendehammer endet, bedeute, dass kein Verkehr durch das Wohngebiet Herbertzstraße, Trift und Weiden abfließen könne. „Zusätzlich soll die Ausfahrt Am Verschubbahnhof ein Rechtsabbiegegebot bekommen, so dass die Rückverkehre nur über Dießemer Bruch und Untergath erfolgen können.“
Dass am Verschubbahnhof nun Gewerbe und kein Wohngebiet entsteht, erklärt Dratsdrummer so: „Das Gelände an der Bahnstrecke ist wegen des Lärmschutzes dafür nicht geeignet. Man hätte dort riesige Lärmschutzwände errichten müssen. Wer will dort schon hinter solch einer großen Wand wohnen?“
Und zum Boden: „Die Aurelis-Grundstücke stammen alle aus dem Besitz der Bahn AG. Es erfolgte eine detaillierte Untersuchung des Bodens mit Gutachten. Es haben sich nur Verunreinigungen gefunden, die in abgekippter Schlacke fest gebunden sind und keine Auswirkungen auf das Grundwasser, Boden und Mensch haben.“