Noch vor zwei Jahren standen ihre Startchancen ins Berufsleben nicht sonderlich gut. "Mir fehlte das nötige Selbstvertrauen", erzählt die 23-jährige junge alleinerziehende Mutter. Das hat sie mit Hilfe der Mitarbeiterinnen des Internationalen Bundes (IB) aufgebaut.

Die junge Frau mit dem braunen Kurzhaarschnitt ist eine von acht Auszubildenden, die am Freitag in den Räumen des IB-Berufbildungszentrums an der Cracauer Straße bei einem Frühstück ihren Abschluss feiern. Gemeinsam mit Astrid Lahn, den Sozialpädagoginnen Silja Ritzrow und Julia Croonenbrock und Ursula Schürmann, der Lehrerin des Berufskollegs Kaufmannsschule. "Wir arbeiten zusammen mit der Arbeitsagentur und unterstützen Jugendliche bei ihrer persönlichen, sozialen und beruflichen Integration", erklärt Julia Croonenbrock. Das fange bei der Suche nach einem "passgenauen Ausbildungsbetrieb" an.

Simone Weßeler wollte ursprünglich Krankenpflegehelferin werden. Doch nach drei Monaten schmeisst sie die Lehre hin: "Ich liebe den Kontakt zu Menschen, doch die Pflege war mir zu viel." Dann wird sie auch noch schwanger. Mit Hilfe des IB sattelt sie beruflich um, findet eine Ausbildungsstelle als Verkäuferin und fasst immer mehr Selbstvertrauen. "Meine Mutter ebenso wie eine Tagesmutter helfen mir bei der Erziehung und Betreuung meiner Tochter", erzählt sie dankbar. Und sie nimmt kräftig ab: 45 Kilo in zwei Jahren.

Astrid Lahn vom IB büffelt mit ihren Schützlingen, trainiert und wiederholt, was in der Berufsschule nicht auf Anhieb verstanden wird. Die Sozialpädagoginnen helfen, wenn es im Job oder im Privatleben hakt. Das trägt Früchte. Sieben bestehen die Prüfung mit einer Zwei, eine mit der Note 3. "Wenn man Mut und Willen hat, schafft man alles - auch mit Tochter", lautet das Fazit von Simone Weßeler. Erst recht, wenn man dann noch vom Team des IB unterstützt werde.