Glühwein-Cabarett: Zwei Männer und die Barbie im XL-Format
Das Podio-Theater lud an einen ungewöhnlichen Ort zum Glühwein-Cabarett ein. Ein toller Abend.
Krefeld. Vier ganz unterschiedliche Kabarettisten sind es, die im Pappköpp-Theater in dieser Vorweihnachtszeit für gute Laune sorgen. Unter dem Motto Glühwein-Cabarett hat das Podio-Theater dorthin eingeladen, wo sonst die Marionetten Opas Hundertsten feiern.
Rüdiger Höfken vom Podio-Theater steht als erster auf der Bühne. „Wenn Männer zu sehr kuscheln“ kommt gut an, bei Seitenhieben gegen die katholische Kirche allerdings ist das Publikum nicht amüsiert.
Zweiter ist ein fränkischer Rastalocken-Mann mit sehr musikalischer Ader. „El Mago Masin“ trägt gerne Nummern zur Gitarre vor, bei denen das Publikum mitmachen kann. Das tun die Krefelder denn auch und amüsieren sich über Kalauer wie den, wo Tupper und Tuberkulose auf einen gemeinsamen Wortstamm zurückgeführt werden.
Nach der Pause kommt Benjamin Eisenberg aus Bottrop. Er trägt Anzug zur Gel-Frisur, macht politisches Kabarett und bereitet den Leuten mit seinen Wahrheiten viel Freude. Wenn er beispielsweise Rüttgers nachmacht, lachen wirklich alle. Eine Ampelkoalition gehe doch gar nicht: Die drei Farben leuchteten schließlich nicht gleichzeitig. Und außerdem sei das wie Einkaufen bei Aldi: „Rot, Gelb, Grün im Dreierpack, und am Ende hat man den Salat.“
Den stärksten Auftritt hat zuletzt die überwältigende Daphne de Luxe. Diese üppige Blondine amüsiert sich und das Publikum zunächst mit flotten Sprüchen zu ihrer Körperfülle. Motto: Mit den eigenen Schwächen locker umgehen. Mit Feminismus hat sie nichts am Hut, erweist sich aber als Sprachtalent. Diese „Barbie im XL-Format“ kann mit ihrer aufregenden Stimme sogar Englisch sprechende Sachsen parodieren — sehr komisch. Sie endet mit „Sex-Bomb“ im Stile eines griechischen Liedes. Tolle Stimme, tolles Lied, toller Abend.