Superhelden, Manga und Co. Gratis-Comic-Tag: Besonderer Tag für Comicfans
Gratis-Comic-Tag zieht die Fans von Superhelden, Manga und Co. in die „Spielzeit“ am Ostwall. Erstmals gibt es einen Kostümwettbewerb.
Krefeld. Weihnachten im Mai? Am Samstag gibt es für die Fans bunter Comic-Hefte einen Vorgeschmack auf das dazu gehörende Schenken, denn es ist mal wieder Gratis-Comic-Tag.
Entsprechend viele junge Leute finden aus diesem Grund den Weg in den Laden „Spielzeit“ am Ostwall. Gleich auf der Theke liegt eine kleine Auswahl an Comic-Heften, die eigens für diesen Tag produziert wurden — unverkennbar an der Aufschrift „Gratis-Comic-Tag 2016“. Für Ladeninhaber Volker Hesselmann und seinen Partner Hamid Rassouli war es keine große Entscheidung, sich an diesem besonderen Tag zu beteiligen und für ihre Comicfans auch noch ein zusätzliches Angebot zu schaffen. „Wir machen viele Aktionen übers Jahr verteilt, aber heute ist natürlich die Hauptattraktion, dass wir unseren Stamm- und Neukunden Gratishefte anbieten können. Und zum ersten Mal hatten wir einen Cosplay Contest, einen Kostümwettbewerb“, berichtet Rassouli. Vier Comicfans hatten sich in eine ihrer Lieblingsfiguren verwandelt. Alle erhielten einen Preis.
Sich einmal in der Rolle einer Comicfigur zu sehen, reizt auch Alexander Rotter. „Ich wollte ein Sith-Lord sein, einer der für Gerechtigkeit kämpft, aber tendenziell etwas böser ist“ meint er. Robert Rennwanz auf der anderen Seite des Tisches hat ihm diesen Wunsch erfüllt und ein Porträt gezeichnet, das sein Vorbild unzweifelhaft erkennen lässt. Nur etwas imaginärer Gegenwind lässt die dunklen Haare flattern. Rotter erklärt: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Porträt. Ich werde es mir auch an die Wand hängen - hinter Glas, das muss so gepflegt werden wie die Comics in Folie!“ Der Comiczeichner, der sonst in einem Büro bei den Stadtwerken arbeitet, hat natürlich auch seine bevorzugten Figuren und Vorbilder, amerikanische Zeichner aus den 90er Jahren, wie zum Beispiel Jim Lee, Marc Silvestri oder Michael Turner. „Die haben mich inspiriert, Comics zu machen. Ich habe mir das Zeichnen selber beigebracht und auch einen Eigenverlag. Da kann man seine Vision von seiner Welt ziemlich kostengünstig anderen klar machen“, sagt Rennwanz.
Die amerikanischen Superhelden-Comics gehören in seine Welt, aber auch Einflüsse aus Japan und den Mangas. Wenn auch gerade am Nachmittag das Treiben in den Räumen der „Spielzeit“ von jungen Leuten bestimmt wird, die man als die „klassischen“ Comic-Leser einschätzen würde, korrigiert Rassouli den Eindruck. „Unsere ältesten Kunden sind 85“ erzählt er. „Wir sind Kulturvertreter für alle Altersklassen“. Dann holt er aus einem Regal zwei in Hardcover gebundene Ausgaben von Prinz Eisenherz. Es sind Faksimile-Drucke von Sonntagsseiten der Tageszeitungen aus den 1930er und 1940er Jahren. Für viele Anwesende wären diese Unikate mehr als nur schöne Weihnachtsgeschenke.