Guter Zweck Griechenlandhilfe in Bockum: „Unsere Spenden sollen Hoffnung machen“

Die österreichische Griechenlandhilfe hat jetzt auch eine Außenstelle in Bockum.

Foto: Lothar Strücken

Krefeld. „Wenn die Krise Kinderopfer fordert“, dann wird die multinationale Griechenlandhilfe tätig. Unterstützt von der Deutsch-Griechischen-Gesellschaft(DGG) Krefeld und deren Geschäftsführerin Ina Coelen, stellt sich die Initiative im Lesecafé in der Mediothek vor. Noch vor Beginn der Veranstaltung kommt ein Spender in das benachbarte Café Coelen: „Wo kann ich Verbandsmaterial abliefern? Ich habe einen ganzen Karton voll.“ Der Karton wird schnell in den VW-Bus des Vereins geladen.

Foto: Lothar Strücken

„Wir wollen das nicht hinnehmen. Seit Herbst 2012 beliefert die Griechenlandhilfe deshalb griechische Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen, die unversicherte und mangelversorgte Menschen betreuen, mit dringend benötigten medizinischen Hilfsgütern“ sagt Gudrun Renger. Der Bedarf steige angesichts der angespannten sozialen und wirtschaftlichen Situation stetig. Nun hat der Verein auch eine Außenstelle in Krefeld.

Rula Panis ist gebürtige Griechin, lebt in Bockum und engagiert sich für die neue Außenstelle der Griechenlandhilfe. „Das griechische Drama, das sich dort vollzieht, ist hierzulande viel zu wenig bekannt. Wir wollen den Griechen zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben und möchten mit den Spenden ein Stück Hoffnung mitgeben“, sagt Panis.

Dabei versteht sich der Verein nicht als Konkurrenz zur DGG, die verschiedene Solidaritäts-Projekte in Griechenland betreibt und unterstützt. Dank der Unterstützung der Spender konnten von der Griechenlandhilfe bereits mehr als 70 Transporte mit 100 Tonnen Hilfsgütern an mehr als 20 verschiedene Sozialeinrichtungen ausgeliefert werden. Alleine 2015 habe der in Österreich gegründete Verein Hilfsgüter im Wert von rund einer Million Euro transferiert. „Alle Spenden kommen eins zu eins an. Jeder Transport wird von einem unserer Mitglieder begleitet“, sagt Gudrun Ranger.

Die Griechenlandhilfe unterstützt auch das Krankenhaus in Kalavryta. Das hat eine besondere geschichtliche Bedeutung: Kalavryta erlangte wegen eines Massakers der deutschen Wehrmacht am 13. Dezember 1943 traurige Bekanntheit. Mehr als 600 männliche Einwohner des Dorfes wurden von Soldaten der 117. Jäger-Division der Wehrmacht erschossen, das Dorf niedergebrannt. Bis heute ist keiner der beteiligten Soldaten verurteilt worden. Kein Cent floss bis heute als Wiedergutmachung nach Griechenland.

Von einer Geste der Wiedergutmachung will Gudrun Renger nichts wissen. „Wir verfolgen rein soziale, keine politischen Ziele. Das Krankenhaus in Kalvryta ist an uns herangetreten, weil wir in Griechenland sehr bekannt sind. Seither beliefern wir es mit Verbandsmaterial, Gipsverbänden, OP-Bestecken, Handschuhen und Desinfektionsmitteln.“

Das wird gebraucht: Alle Medikamente und medizinische Materialien müssen mindestens sechs Monate haltbar sein, original verpackt und ungeöffnet: Verbände und Pflaster, Einweghandschuhe, Gipsverbände, Rollstühle, Krücken, Nahtmaterial, OP-Besteck, Schienen, OP-Masken, Antibiotika für Kinder, fiebersenkende Mittel für Kinder und Erwachsene, Hustensaft, Impfstoffe für Kinder, Nährlösung, Babynahrung, Windeln für Kinder und Erwachsene. Kontakt: