Gewerkschaft erhöht den Druck Krefeld und die Region vor Riesenstreik: ÖPNV, Kitas und Co. betroffen
Krefeld · Warnstreiks sollen auch in Krefeld, Mönchengladbach, Willich, Tönisvorst und Co. wieder für Einschränkungen sorgen. Ein Überblick.
Die Warnstreiks im Tarifstreit im öffentlichen Dienst werden in der kommenden Woche offenbar massiver als noch zuletzt. Die Gewerkschaft Verdi will den Druck erhöhen. Am Dienstag (28.02.) soll das auch die Region Krefeld zu spüren bekommen: Der ÖPNV, die Verwaltung, Kitas, Bäder sollen von Streiks betroffen sein, erklärte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Dominik Kofent unserer Redaktion am Freitagmorgen. Betroffen sein sollen in der Region unter anderem auch die Stadt Willich und Tönisvorst.
In Mönchengladbach soll es ebenfalls den ÖPNV, Kitas und Bäder treffen, so Kofent weiter. Hintergrund sind die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Ein Überblick:
- In Krefeld soll es Einschränkungen im ÖPNV, bei der Verwaltung, Kitas geben. Auch Beschäftigte der Sparkasse Krefeld sollen streiken. Auch beteiligen sich erstmals Beschäftigte der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach und Krefeld, so Verdi.
- Beschäftigte der Stadtverwaltungen Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Tönisvorst, Krefeld, Mönchengladbach, Korschenbroich, Viersen sowie Willich zum Warnstreik aufgerufen. Es kann also nach den Angaben von Verdi zu Einschränkungen im Bürgerservice der Kommunen kommen oder zu Einschränkungen bei städtischen Kitas und Bädern.
- Ebenfalls gestreikt werde bei der LINEG in Kamp-Lintfort, der ENNI in Moers, der NEW, der NIAG, des Niersverbandes und den Stadtwerken in Krefeld, was Einschränkungen im Nahverkehr zur Folge haben soll.
- In Mönchengladbach wird am Dienstag mit der GEM auch der örtliche Müllentsorger bestreikt. Die Straßenreinigung sowie die Müllabfuhr werden dann nur marginal stattfinden.
- Ebenfalls in den Streik eintreten sollen die Tarifbeschäftigten des Theaters Mönchengladbach und Krefeld.
Streik in Krefeld am 28. Februar: SWK reagieren im ÖPNV mit Notfahrplan
Die Stadtwerke in Krefeld (SWK) reagieren auf den Streik-Aufruf von Verdi und NahVG mit einem Notfahrplan. Die Straßenbahnlinien 041, 042, 043 und 044 sollen am Tag des Warnstreiks mit Subunternehmern komplett durch Busse ersetzt werden - so laut SWK die Planung. Diese würden nach der üblichen Straßenbahn-Taktung fahren, es sei aber mit Verspätungen und einzelnen Ausfällen zu rechnen:
- Auf der Linie 042 entfallen die Haltestellen Werner-Voß-Straße, Traarer Str., Pappelstr. und Neukirchener Str. Stattdessen sind die Haltestellen Elfrather Mühle sowie die Ersatzhaltestelle Magdeburger Str. auf der Werner-Voß-Str. zu nutzen.
- Auf der Linie 044 entfallen die Haltestellen Sandberg, Buddestr. und Glindholzstr.. Stattdessen sind die Haltestellen Botanischer Garten sowie die Ersatzhaltestelle Rembertstr. auf der Rembertstr. selbst zu nutzen. Die Haltestelle Steeger Dyk in Hüls in Fahrtrichtung Hbf/Rheinhafen befindet sich für Busse auf der Ringstraße.
- Sämtliche Buslinien - mit Ausnahme der Ringbuslinien 045 und 049 in Krefeld-Hüls sowie der Linien 047 und 062 – entfallen am Streiktag.
- Die SWK bittet um Verständnis und empfiehlt Fahrgästen, sich nach alternativen Beförderungsmöglichkeiten umzusehen. Die SWK empfiehlt den Echtzeit-Infodienst „SWK live“ über die SWK-App zu nutzen (www.swk.de/live), um auf dem Laufenden zu bleiben. Dort stehen Mitarbeitende der SWK für Fragen zu den verschiedenen Linienverbindungen zur Verfügung.
Streik in Krefeld und der Region am 28. Februar – Verdi geht von noch mehr Beteiligung aus
Der Verdi-Bezirksgeschäftsführer Dominik Kofent ging am Freitag davon aus, dass die „sehr guten“ Teilnehmerzahlen von den letzten Streiks noch einmal geknackt werden könnten. Die Beschäftigten hätten einen „Riesenhals“, der Wille den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen sei an immer mehr Stellen spürbar.
Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen in Potsdam am Donnerstag ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen das Angebot der Arbeitgeber allerdings als völlig unzureichend zurück. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Am 27. März soll die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen fortgesetzt werden.