Wirtschaft Gründer brauchen Ausdauer

Es ist soweit. Die Sieger des Krefelder Gründerpreises werden am Dienstag in der Volksbank ausgezeichnet. Firmenkundenberater Christian Pietruschka erzählt, was Existenzgründer mitbringen müssen.

Wirtschaft: Gründer brauchen Ausdauer
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Bereits zum dritten Mal wird am Dienstag der Krefelder Gründerpreis vergeben, der mit 6000 Euro dotiert ist. Dazu sprach die WZ mit Christian Pietruschka, Firmenkundenberater der hiesigen Volksbank. Das Kreditinstitut hat den Preis gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Krefeld und der Westdeutschen Zeitung seinerzeit ins Leben gerufen.

Herr Pietruschka, welche Voraussetzungen müssen für eine erfolgreiche Neugründung gegeben sein?

Christian Pietruschka: Ein schlüssiges Konzept bildet das Fundament. Doch natürlich zählen auch die Persönlichkeit, die Motivation und die Risikobereitschaft. Alles das sind wichtige Voraussetzungen, die eine erfolgreiche Gründung zumindest unterstützen.

Was müssen Neugründer beachten?

Pietruschka: Ganz wichtig ist die Frage, wie der Markt bisher besetzt ist: Trete ich in einen verteilten Markt mit Wettbewerb ein oder habe ich ein neues Produkt? Wie ist die zu erwartende Nachfrage? Grundsätzlich spielt hierbei eine Vielzahl an Faktoren eine Rolle.

Wie sollte man als Neuer oder Neue im Wettbewerb agieren?

Pietruschka: Gerade in diesem Fall sollte man schon eine größere Risikobereitschaft gepaart mit einem starken Auftreten und verkäuferischem Geschick mitbringen. Nur so wird sich der Gründer mit seinem Produkt oder Service im Verdrängungswettbewerb behaupten können.

Gibt es weitere wichtige Eigenschaften und Kenntnisse?

Pietruschka: Die Bandbreite der erforderlichen Eigenschaften ist sehr umfangreich. Sie reicht vom betriebswirtschaftlichen Know-how, das man sich aneignen kann, bis zur Empathiefähigkeit, die bereits vorhanden sein sollte.

Wie wichtig sind Neugründungen für die Wirtschaft einer Stadt?

Pietruschka: Existenzgründungen sind elementarer Bestandteil für Wachstum und Modernisierung in der Wirtschaft. Außerdem schaffen Existenzgründer in der Regel Arbeitsplätze.

Was sind die größten Hindernisse?

Pietruschka: Das größte Hindernis steht am Anfang: Es ist die Entwicklung einer erfolgreichen Idee und deren Umsetzung. Auf dem Weg in die erfolgreiche Selbstständigkeit gibt es viele Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Dazu zählen unter anderem der wirtschaftliche Aspekt — Stichwort Finanzierung — oder auch die ausbleibende Nachfrage.

Wie kann man dem begegnen?

Pietruschka: Die Gründer sind natürlich überzeugt von der eigenen Idee. Oft ist es aber so, dass sie einen längeren Atem beweisen müssen. Wenn gerade zu Beginn alles etwas zäher anläuft, ist es wichtig, vorher mit genügend Reserven geplant zu haben. Bis sich ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Idee durchsetzt, vergeht häufig mehr Zeit, als gedacht. Das muss in das Finanzierungskonzept eingearbeitet werden. Aus diesem Grund bietet zum Beispiel auch die KFW mit diversen Förderprogrammen einen tilgungsfreien Start. Das erleichtert die Startphase zumindest in der Liquiditätsplanung.