Politischer Aschermittwoch Grüne: Über Krefelds Baustellen lachen
Beim Politischen Kehraus nehmen die Grünen alles auf die Schippe.
Krefeld. Der Krefelder Planungsdezernent hat Humor. Martin Linne sitzt amüsiert in der Kulisse im Publikum, als der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen sich Krefelds Baustellen vorknöpfte. „Der Reden freie Aschermittwoch ist inzwischen schon fast zur Tradition geworden“, sagt Ratsherr Günter Föller zur Einführung in den Abend. Nicht zufällig steht er vor einer großen Puppenbühne, auf der sich pünktlich um 19 Uhr der grüne Vorhang hebt zu dem brandaktuellen Stück „Achtung Baustelle“.
Neu im Kreis der (Puppen)-Akteure ist „Baustellenleiter Obermeyer“ alias Frank Meyer. Der hat als Nachfolger vom Oberkasper, in Anspielung auf Ex-Oberbürgermeister Gregor Kathstede, das Baustellenmanagement übernommen. Und noch etwa ist laut der Grünen neu in Krefeld: „Die CDU — am Boden zerstört. Völlig machtlos.
Keine Mehrheit mehr im Rat und den eigenen OB verloren“. Bei dem gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt mit Obermeyer, Roter Socke (Linke), Little Big Ben (Benedikt Winzen, SPD), „Grün ist die Heidi“ (Grünen-Fraktionschefin Heidi Mathias) und „Privatvorstaat“ (Joachim C. Heitmann, FDP) wirken deshalb Blondi und Rheuti (CDU-Kreisvorsitzender Marc Blondin und CDU-Fraktionschef Philibert Reuters wie begossene Pudel. Das Publikum hat seinen Spaß.
Zu Beginn des Rundgangs hängt Obermeyer am Kran und landet auf dem neuen Glasdach der Ostwall-Haltestelle mit den Worten: „Ein Textildach wäre sinnvoller gewesen.“ Doch dann schwärmt er von Krefelds Zukunft und sonnt sich im Glanze des Glasdaches.
Baustellen gibt es viele in dieser Stadt: Beispielsweise das Kaiser-Wilhelm-Museum, wo das Geld aus falschen Fenstern hinaus geworfen wird. Oder der Rheinblick, der für den Chemiepark ein Problem sei. An der Stelle für das geplante P&C an der Friedrichstraße ist nichts zu sehen. Für „Grün ist die Heidi“ bietet sich hier die einmalige Gelegenheit, eine Baustelle unter Denkmalschutz zustellen.
Die Gäste wissen sofort: Damit ist das „Et Bröckske“ gemeint. Die größte Baustelle in Krefeld ist jedoch das Rathaus. Dort wird Obermeyer viel zu tun bekommen, wovon das Lied zeugt: „Wer soll das bezahlen?“