Politik Grünwall könnte Nordbahnhof vor Lärm schützen
Neben dem Bebauungsplan 780 wird die Überlastung des Wertstoffhofs in Linn in der BZV Nord heiß diskutiert.
Krefeld. Die erste Hürde hat der Bebauungsplan 780 für das Gebiet Neuer Weg/Geldernsche Straße genommen. Die Bezirksvertretung (BZV) Nord hat jetzt in ihrer Sitzung den einleitenden Beschluss zur Kenntnis genommen. Es geht um eine Fläche von 24 000 Quadratmetern. Sie ist begrenzt durch Kaiser-Wilhelm-Park, Neuer Weg, Geldernsche Straße und die gewerblichen Flächen am Oranierring.
Wie die WZ berichtete, hatte der Eigentümer der Gaststätte Nordbahnhof, die Familie Furth, Bedenken aus Lärmschutzgründen geäußert. Inzwischen sei man sich einig, dass darauf Rücksicht genommen werden solle, hieß es in der BZV. Man denke zwar an eine innenstadtnahe Wohnbebauung, wolle aber für die Flächen gegenüber der Gaststätte entweder einen Grünwall oder entsprechende Garagen- oder Gewerbebauten planen.
Ludger Walter, im Fachbereich Stadtplanung für die Bauleitplanung zuständig, erklärte, dass bereits ein Schallgutachten vorliege. Über eventuelle Altlasten soll ein in Auftrag gegebenes Gutachten Aussagen machen. In der Diskussion sprach sich Walter für eine Ausweisung als Mischgebiet aus: „Für eine innenstadtnahe Bebauung mit Wohnen und möglichem Kleingewerbe ist das Mischgebiet ideal. Ansonsten wäre wohl ein Nebeneinander verschiedener Bedürfnisse nicht realisierbar.“ Im Übrigen: Mit dem einleitenden Beschluss wurde ein erster Schritt zur Neuordnung des Gebietes getan, alles Weitere bleibt den Beratungen vorbehalten. Dann haben auch betroffene Anwohner die Möglichkeit zur Beteiligung. Eine Realisierung könne laut Walter zwei bis vier Jahre dauern, der B-Plan steht auf Rang 24 der zu bearbeitenden Pläne.
Der steigende Grundwasserspiegel in Kliedbruch war ein großes Thema. Bernd Plenker vom Fachbereich Umwelt berichtete, dass die Baugesellschaft LEG inzwischen mit allen 47 betroffenen Eigentümern Verträge habe. In der nächsten Sitzung der BZV am 24. Mai sollen ein Gutachter sowie ein Vertreter der Gesellschaft Rede und Antwort stehen. Die Bezirksvertreter baten, auch auf die Situation der Niepkuhlen einzugehen. Auf Antrag der CDU-Fraktion war Wilfried Gossen, Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK), gekommen, um über die Planungen eines zweiten Wertstoffhofes zu berichten. Er sprach von 90 000 Besuchern jährlich im überlasteten Wertstoffhof Linn und der Suche nach einem weiteren geeigneten Standort. Bei der Überprüfung der Liste von 16 möglichen Orten habe sich gezeigt, dass wegen des Flächenbedarfs von 10 000 Quadratmetern und der Erreichbarkeit ein Grundstück in der Nähe der Mewissenstraße die besten Voraussetzungen biete. Vehement vertrat Gossen die Meinung, dass ein Neubau benutzerfreundlich sein kann. „In der Bevölkerung wird die Abfallentsorgung noch immer mit den Begriffen dreckig, stinkig und lärmend verbunden. Die Neubauten in Duisburg und Mönchengladbach überzeugen jedoch vom Gegenteil.“