SPD Hahnen gibt Fraktionsvorsitz wegen Krebserkrankung ab
Wegen der Erkrankung des SPD-Politikers soll am Montag ein Nachfolger gewählt werden, der die Ratsmitglieder führt.
Krefeld. Ulrich Hahnen (63) geht es nicht gut. Nachdem bei dem langjährigen Fraktionsvorsitzenden der SPD seine Krebserkrankung wieder ausgebrochen ist, leidet er sehr stark unter den Nebenwirkungen der Chemotherapie. „Ich kann mich nur sehr schwer bewegen, leide unter einer Muskelschwäche“, sagt Hahnen im Gespräch mit der WZ. Auf Facebook hat er Bilder von sich im Rollstuhl gepostet.
Deshalb hat er am Montag über das Büro mitteilen lassen, dass er zum 11. Januar den Fraktionsvorsitz abgeben wird: „Aufgrund meiner Erkrankung, vor allem wegen therapiebedingter Nebenerkrankungen, kann ich meine Aufgaben als Fraktionsvorsitzender leider nicht mehr vollinhaltlich erfüllen“, heißt es in der Mitteilung.
Diese Entscheidung sei ihm nach über 21 Jahren an der Spitze der SPD-Ratsmitglieder „alles andere als leicht gefallen“, bekräftigt er. „Dieses Amt ist das schönste, was Partei und Fraktion anbieten können“, sagt Hahnen. Dieses Amt soll nun am 11. Januar, in der ersten Fraktionssitzung nach den Weihnachtsferien, neu vergeben werden. Hahnen hat dazu der Fraktion einen Vorschlag gemacht, will sich aber dazu nicht näher äußern, außer, dass es sich um jemanden handelt, der sein volles Vertrauen habe und der neuen Generation angehört. Dem Nachfolger will er mit Rat und Tat zur Seite stehen, sich aber nicht aufdrängen.
Für die Nachfolge in Frage kommen die Stellvertreter von Hahnen im Fraktionsvorstand: Benedikt Winzen und Simone Klein, wobei Winzen (Jahrgang 1985) sich im Bundestagswahlkampf — auch als wortgewandter Redner — schon ein wenig mehr profilieren konnte als Klein (Jahrgang 1978). Beide sind Neulinge im Rat. Jürgen Hengst (Jahrgang 1950) ist zwar ebenfalls stellvertretender Fraktionsvorsitzender, fällt aber nicht mehr unter das Etikett „neue Generation“.
Hahnen will sein Rats- und sein Landtagsmandat weiter ausüben. „Das Landtagsmandat habe ich bis 2017. das ist mein Beruf und im Moment denke ich nicht an Rückzug. Ich bin derzeit nicht in Düsseldorf, habe mich entschuldigt. Aber das ist ja genau so, als ob man irgendeine andere Krankheit hat. Es ist zudem ja nicht erforderlich immer vor Ort präsent zu sein.“ Vieles könne er per Mail von zu Hause bearbeiten oder über seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter Thomas Luppa klären.
Hahnen ist zuversichtlich, dass die neue Generation die Aufgaben gut bewältigt, denn „ich habe eine gute Fraktion, die weiß, wo sie hinwill unsd weiß, wie man die richtigen Dinge entscheidet.“ Für ihn zählen im Moment andere Dinge: „Meine Familie hat mir eine Freude gemacht. Wir sind noch mal für einen Tag ans Meer nach Zoutelande gefahren. Ich habe immer das Meer geliebt. Es war ein sehr schöner Tag.“