Herzschäden durch Partydrogen - Polizei hält sich raus

Krefeld (dpa). Im Fall der durch Partydrogen ausgelösten Herzschäden bei drei jungen Patienten in Krefeld wird die Polizei nicht einschreiten. Der Konsum von Drogen an sich sei nicht illegal, erklärte ein Sprecher am Dienstag.

Außerdem kenne die Polizei wegen der ärztlichen Schweigepflicht nicht die Personalien der Betroffenen.

Am Montag hatten Herz-Spezialisten des Helios-Klinikum in Krefeld von drei Patienten zwischen 19 und 23 Jahren berichtet, die innerhalb weniger Wochen wegen Herzmuskelvergiftungen behandelt wurden. Alle drei konsumierten seit ein bis zwei Jahren Partydrogen, zum Schluss teilweise täglich. Mindestens zwei von ihnen brauchen eine Herztransplantation.

Herz-Spezialisten aus ganzen Deutschland berichteten von insgesamt 37 ähnlichen Fällen. Die Dunkelziffer liege jedoch wesentlich höher. Bei den Krefelder Fällen wurden Amphetamine und Koffein nachgewiesen. Um die genaue Kombination der gefährlichen Substanzen herauszufinden, sollen nun alle 37 Fälle untersucht werden.