Hindernisse warten schon
Drei Stadtmanager machen sich daran, das Erscheinungsbild der Innenstadt zu verbessern. Sie sprechen von Aufbruchstimmung — und das ist gut so. Denn ohne Elan und Begeisterung ist noch nie Neues entstanden.
Aber sie werden mit Hindernissen konfrontiert werden, die ihnen die Stimmung schnell vermiesen können.
Da sind die stets uneinigen politischen Lager, deren Akteuren es oft mehr um die Befriedigung persönlicher Eitelkeiten als um die Wünsche der Bürger geht. Da sind die Immobilienbesitzer, die sich mitunter nicht die Bohne um die Aufwertung ihres Eigentums scheren. Und da sind die Einzelhändler, die allzu oft Einzelgänger sind und andere Ziele als die Kollegen oder die Anwohner verfolgen.
Ganz zu schweigen von den Nörglern, die schon meckern, bevor sie über eine Idee nachgedacht haben. Die Minenfelder sind schon gelegt.
Dabei sind die Voraussetzungen glänzend, weil durch den Stadtumbau West Fördermittel von Bund und Land für Projekte zur Verfügung stehen, die aus den leeren Stadtkassen gar nicht finanzierbar wären. Sicher werden einige Hausbesitzer die Steilvorlage nutzen und sich einen Teil ihrer Investitionen gerne finanzieren lassen.
Wenn es aber um Kompromisse und Rücksichtnahme bei der Gestaltung der öffentlichen Plätze geht, wird sich zeigen, ob sich die Manager gegen all die Egoisten durchsetzen und als Moderator integrierend wirken können. Daran müssen sie sich messen lassen.
Und wenn die Politik uneinsichtig ist und Lösungen à la Willy-Göldenbach-Platz präferiert, bleibt den Bürgern immer noch der zivile Ungehorsam. Stuttgart 21 lässt grüßen.