Hubertusstraße: Ein Blick unter den Asphalt

Die Firma Gebr. Kickartz erneuert Leitungen für Strom und Wasser. Der Polier hatte am Donnerstag Besuch.

Krefeld. In vier Wochen, schätzt Andreas Draute, ist er fertig an der Hubertusstraße. Der Polier der Krefelder Firma Gebr. Kickartz und seine Mitarbeiter sind damit beschäftigt, zwischen Markt- und Lindenstraße beziehungsweise Dreikönigenstraße neue Wasser- und Stromleitungen in die Bürgersteige zu verlegen. Begonnen haben sie im Oktober zunächst auf der westlichen Straßenseite. Wenn alles klappt, sind die Arbeiten Anfang Juni erledigt.

Es folgte die Zwangspause wegen der Witterung bzw. des Frostes im Boden, seit März sind die Mitarbeiter auf der östlichen Seite zugange. Gestern bekamen sie Besuch: SPD-Landtagsabgeordnete Ina Spanier-Oppermann ließ sich von Rainer Matzkus, Geschäftsführer der Gebr. Kickartz GmbH, und von Andreas Draute die Arbeit erklären. Dabei auch Bürgermeister Frank Meyer.

Es ist auch ein Blick in die Geschichte: An der Ecke Hubertus-/Dreikönigenstraße sehen die Gäste am Rande eines tiefen Lochs die verschiedenen Schichten des Bürgersteigs, die teilweise Jahrzehnte alt sind. „Diese Straße ist mindestens 80 Jahre alt“, sagt Rainer Matzkus mit Blick auf die verschiedenen Schichten.

Draute schildert, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben, wenn sie in den Untergrund gehen: Verschiedene Leitungen liegen auf verschiedenen Ebenen und müssen richtig zugeordnet werden, auch wenn die neue Stromleitung nun als oberste liegt. „Nebenbei“ sind die Bauarbeiter auch mit „Bürgergesprächen“ beschäftigt: So schildert Gerhild Wolberg von der gleichnamigen Bäckerei die Probleme, die sie als Einzelhändlerin mit der Baustelle und der zeitweise eingeschränkten Erreichbarkeit hat.

Rainer Matzkus schildert aber auch die Belastung seiner Mitarbeiter: Die Straße ist in diesem Abschnitt nicht gesperrt — darüber würde die Stadt entscheiden —, der Baggerführer muss höllisch auf den Verkehr und vor allem auf die Schüler achten. Rettungswege, mit der Feuerwehr abgesprochen, müssen durchfahrbar sein. „Aber da achten wir drauf“, sagt Matzkus. „Aber all diese Rahmenbedingungen belasten schon.“ Und tritt einen Schritt zur Seite, weil eine Mutter mit Kinderwagen Platz braucht.

Die Firma Gebr. Kickartz, gegründet 1888, arbeitet — hauptsächlich innerstädtisch — im Gleis-, Straßen- und Tiefbau. „Wir haben zurzeit über 160 Mitarbeiter“, sagt der Geschäftsführer. Und an Ina Spanier-Oppermann gewandt: „Wir haben Mitarbeiter, die haben mit 16 Jahren angefangen, sind seit 40 Jahren dabei — und müssen jetzt noch zwölf Jahre arbeiten. Ihre Knochen machen das teilweise nicht mehr mit. Wir versuchen, das zu berücksichtigen.“ Spanier-Oppermann wünscht sich Verbesserungen wie flexiblere Ausstiegszeiten: „40 Jahre als Bauarbeiter müssten genug sein.“