Krefeld IHK-Chef Steinmetz warnt vor Akademisierung

Weniger duale Ausbildung und Fachkräftemangel könnten ein Risiko für weiteren wirtschaftlichen Aufschwung sein.

Jürgen Steinmetz hat die zunehmende Akademisierung in der Industrie zulasten der dualen Ausbildung kritisiert. Das sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) am Donnerstagabend als Gastredner beim Marketing Club (MC) Krefeld, dem größten Netzwerk von Unternehmern und Führungskräften im Bereich Marketing und Vertrieb in Krefeld und am Niederrhein. Aus diesem Grund initiierte die IHK mit den Arbeitsagenturen und weiteren Organisationen einen Berufsbildungspakt.

Zudem wies Steinmetz, der zuvor mit MC- und IHK-Mitglied Lothar Krenge sowie einigen Spediteuren einen „spannenden Tag mit der Regierungspräsidentin“ im Rheinhafen erlebt hatte, auf die drohenden Folgen des Fachkräftemangels hin. Laut Steinmetz hielten 40 Prozent der Unternehmen der Region dies für das größte Konjunkturrisiko.

Im Vorgriff auf die neue Standortanalyse der IHK avisierte Steinmetz die Infrastruktur, die kommunalen Kosten und die lange Dauer der Genehmigungsverfahren als kritische Themen, die Wirtschaft und Verkehr lähmten. Das fand Anklang bei den MC-Verantwortlichen wie Präsident Ulrich Kiffe und Vizepräsident Friedrich R. Berlemann.

Als Steinmetz vor den MC-Mitgliedern die dringenden Herausforderungen und Aktivitäten ansprach, waren davon auch die meisten Zuhörer im Saal des Gastgebers, der deutschen Entwicklungsgesellschaft des chinesischen Konzerns XCMG im Europark Fichtenhain, betroffen.

Steinmetz unterhielt seine Zuhörer auf humorvolle Art, unter anderem mit einem Trickfilm. „Im Marketing Club sind alle Mitglieder freiwillig, bei der IHK nicht immer. Wir unterscheiden zwischen Zwangs-, Pflicht- und gesetzlicher Mitgliedschaft“, sagte Steinmetz. Der Marketing Club, mit der IHK allein schon durch viele gemeinsame Mitglieder verbunden, hatte zuvor seine mit 40 von 170 Teilnehmern gut besuchte Mitgliederversammlung durchgeführt - mit weiteren Vorträgen im Rahmenprogramm. wop