IHK: Eine Stiftung stärkt Krefeld

Seit 60 Jahren werden insbesondere Bildung, Kultur und humanitäre Zwecke gefördert.

Krefeld. Die jüngste gute Tat in Form einer 10 000-Euro-Spende ging vor rund vier Wochen an die Gerd-Jansen-Schule. Das Geld kommt von der IHK-Jubiläumsstiftung Krefeld. Sie wird im kommenden Jahr 60 Jahre alt — 1954 wurde sie von der damaligen Industrie- und Handelskammer Krefeld ins Leben gerufen. IHK-Präsident war seinerzeit Edmund Holz, Anlass das damals 150-jährige Bestehen der Kammer.

Vorsitzender des Kuratoriums ist seit 2012 Peter Welling, der zuvor Stellvertreter war. Das Kuratorium, das die Vergabe der Gelder beschließt, hat zwölf Kaufleute als Mitglieder.

Der Stiftungsstock, erläutern Welling und IHK-Geschäftsführer Rainer Növer, ist ein „ordentlicher siebenstelliger Betrag“. Der ist zu erhalten, die Spenden stammen aus den erwirtschafteten Erträgen. Növer ist von der IHK dazu abgestellt, Ideen umzusetzen. Das Kuratorium beschließt die Spendenvergabe und kontrolliert sie.

Die Erträge liegen trotz des zurzeit niedrigen Zinsniveaus höher als bei anderen Stiftungen: Die Jubiläumsstiftung ist eine sogenannte unselbstständige Stiftung, Rechtsträgerin ist die heutige IHK Mittlerer Niederrhein, die die Stiftung prüft und auch die Erträge erwirtschaftet.

Das Kuratorium sieht seine Spenden als Initialzündungen durch Anschubfinanzierungen. Ein besonders ambitioniertes Projekt war die Schaffung einer Stiftungsprofessur für „Verteilte Systeme und Datennetze“ an der Hochschule Niederrhein. An ihm wird besonders die Philosophie des Anschubcharakters von Fördermaßnahmen der Stiftung deutlich, da die Professur nur unter der Bedingung bewilligt wurde, dass sie nach Ablauf der Stiftungsphase vom Land auf Dauer übernommen würde.

Zugleich deckte man mit ihr einen wichtigen Ausbildungsbedarf für die hier ansässigen Unternehmen. Dies führte dazu, dass sich auch die Sparkasse Krefeld sowie die Stadtwerke an dem Projekt beteiligten. Mit ihrer Unterstützung konnte neben der Stiftungsprofessur noch die Einrichtung eines Laborraumes für Datennetzmanagement sowie die Schaffung einer Assistentenstelle finanziell sichergestellt werden.

Bildung, Kultur und Humanitäre Zwecke — dies sind die drei Hauptsäulen der Jubiläumsstiftung, die in der Satzung festgeschrieben sind. Gefördert werden wegen des Ursprungs nur Krefelder Projekte. Zu den Aufgaben gehört auch, dass die Projekte prinzipiell den Wert des Standortes Krefeld bewahren, aber auch steigern sollen.

Auch mehrere Krefelder Schulen haben bereits die Unterstützung der Stiftung erhalten. Jüngstes Beispiel: die 10 000 Euro-Spende für eine neue Musikanlage und neue Instrumente für die Gerd-Jansen-Schule. Genannt seien aber auch das Mies-van-der-Rohe-Stipendium, die Zwergenbibliothek oder die braunen Schilder an der A 57, die auf die Museen Haus Lange/Haus Esters hinweisen.

Peter Welling: „Es gibt noch viele Einrichtungen, die uns nicht kennen.“ Er weist auch darauf hin, dass die Stiftung auch Spenden entgegennehmen kann, die nicht in den Stock gehen, sondern als Spenden ausgegeben werden dürfen. Ansonsten gilt: Wer Geld geben möchte, entweder als Privatmann oder als Zustiftung, wende sich an die Stiftung oder an die IHK.