Wirtschaft in Krefeld Hochplateau: Zum Gewerbepark in kleinen Schritten
Krefeld · Seit vier Jahren läuft die Vermarktung, 15 000 Quadratmeter sind noch auf dem Areal zu bekommen.
Seit Jahren klagt die Krefelder Wirtschaftsförderung darüber, dass in der Stadt Gewerbeflächen fehlen. Als jüngst das Jahresergebnis 2018 vorgelegt wurde, musste WFG-Geschäftsführer Eckart Preen einräumen, dass deshalb die entsprechenden Grundstücksverkäufe weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre lagen. Es standen aber auch nur fünf Hektar zur Vermarktung zur Verfügung. Umso überraschender erscheint es, dass die bereits 2015 begonnene Vermarktung des Gewerbeparks Hochplateau am ehemaligen Verschubbahnhof nur in kleinen Schritten vorankommt.
Als es damit vor vier Jahren los ging, atmete Eckart Preen hörbar auf: „Seit vier bis fünf Jahren müssen wir vor allem Handwerksbetriebe aus Krefeld ziehen lassen, weil wir keine Flächen zwischen 1500 und 2500 Quadratmeter anbieten können.“ Genau solche kleineren Einheiten sind aber im Bereich Hochplateau links und rechts von der geplanten Radpromenade zu bekommen. Firmenumsätze und Arbeitsplätze könnten nun in Krefeld gehalten werden, ergänzte damals der städtische Beigeordnete Martin Linne.
Insgesamt 73 000 Quadratmeter groß ist die Fläche, auf der anfangs 60 000 Quadratmeter baureife Grundstücke zur Verfügung standen. „Etwa 15 000 Quadratmeter sind derzeit noch zu haben“, berichtet Dirk Dratsdrummer, Firmensprecher für die Region West beim Eigentümer und Projektentwickler Aurelis. Das Unternehmen steckte 1,5 Millionen Euro in die Erschließung der Fläche.
Die Preise waren zu Beginn
der Vermarktung zu hoch
Wie er einräumt, habe man 2015 mit einer schnelleren Vermarktung gerechnet. Doch die Preisgestaltung musste noch mal angepasst werden: Die anfangs kalkulierten 100 Euro pro Quadratmeter erwiesen sich als zu hoch und wurden schon 2017 auf 80 Euro abgesenkt. In Nachbarstädten wie Moers und Kamp-Lintfort seien Gewerbegrundstücke „eklatant günstiger“ zu bekommen gewesen, sagt Dratsdrummer. Auch die Oberflächenentwässerung war schwieriger als gedacht, konnte mittlerweile aber abgeschlossen werden.
In erster Linie haben sich auf dem Hochplateau tatsächlich Handwerksbetriebe angesiedelt, berichtet Dratsdrummer weiter. Eine Oldtimer-Werkstatt sei ebenso darunter wie ein Krawattenproduzent. Aber auch ein Garagenhof ist im Gewerbepark zu finden. Der Aurelis-Sprecher rechnet damit, dass die weitere Vermarktung noch ein bis drei Jahre dauert. Hier arbeite man eng mit der Krefelder Wirtschaftsförderung zusammen.
Auf deren Internetseite wird das Hochplateau beworben. „Der zwischen der B57 (Dießemer Bruch) und dem Stadtteil Oppum gelegene neue Gewerbestandort ist aufgrund der kleinteiligen Parzellierung (ab ca. 1500 m²) besonders für Handwerker und klein- bis mittelständische Unternehmen interessant. Zusätzlich besteht im östlichen Bereich des Areals die Möglichkeit eines eigenen Gleisanschlusses.“ So heißt es dort. Allerdings wurden auf der Internetseite zuletzt zwei Aurelis-Mitarbeiter als Ansprechpartner für Kaufinteressenten mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse genannt, die das Unternehmen längst verlassen haben.
Das Problem, keine Gewerbeflächen mehr anbieten zu können, ist mittlerweile bei der WFG aber auch nicht mehr so drängend. Da der Bebauungsplan „Businesspark Fichtenhainer Allee“ inzwischen rechtskräftig geworden ist, können in Kürze acht Hektar angeboten werden. „Zehn weitere werden folgen“, sagt Wirtschaftsförderer Preen.