Kommentar Impf-Angebote in Krefeld ausbauen
Meinung | Krefeld · Wie man’s macht, macht man’s falsch. Diese Volksweisheit reklamiert die Stadt angesichts der Kritik an der neuen Impfkampagne für sich. Und das nicht ganz zu unrecht, jedenfalls, was die Terminanmeldung angeht.
Zum großen Impfzentrum am Sprödentalplatz und zum kleinen Ersatz am Stadthaus konnte zuletzt jeder spontan kommen. Das war so lange attraktiv, wie es keine langen Warteschlangen gab. Doch am Konrad-Adenauer-Platz bildeten sie sich, und deshalb setzte die Stadt nun – auch angesichts sinkender Temperaturen – auf eine Online-Anmeldung. Weil das Warterei vermeiden soll.
Das Problem, auch wenn es ein erfreuliches ist: Ganz viele Menschen wollen möglichst rasch die Auffrischungsimpfung haben. Das Online-Portal ist da schnell ausgebucht und überlastet. Es ist wie im Frühjahr: So renitent die kleine Gruppe der Impfverweigerer ist, so süchtig nach Biontech ist die große Mehrheit der Impfwilligen, Vordrängler inklusive.
Ergo muss die Stadt nun (neben den Hausärzten) ein größeres Angebot organisieren und das heißt: Es braucht an mehr Stellen öffentliche Impfgelegenheiten. Zumal absehbar ist, dass die Sechs-Monate-Frist für den Booster bald wegfällt.
Nicht unterschlagen werden darf die Tatsache, dass das Land die großen Impfzentren viel zu früh geschlossen hat. Dort wurde sehr effektiv eine sehr große Zahl an Menschen geimpft. Das war zugegebenermaßen ziemlich teuer für den Steuerzahler, die schlechteren Ersatzlösungen jetzt sind jedoch auch nicht viel preiswerter.