In Krefeld sind 263 Klinikbetten überflüssig

Vor allem in der Chirurgie und Inneren Medizin will das Land Überkapazitäten abbauen.

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Krefeld. In den Krefelder Krankenhäusern gibt es insgesamt 2136 Betten. „263 Betten davon sollen abgebaut werden“, sagt Hans-Werner Stratmann, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg. Das sind zwölf Prozent der bisherigen Kapazitäten.

Mit Hilfe des neuen Krankenhausbedarfsplans sollen bis spätestens Ende nächsten Jahres Überkapazitäten abgebaut werden. NRW-weit alleine 10 000 Betten, bundesweit insgesamt 100 000 (die WZ berichtete). Die Sprecher der hiesigen Kliniken sehen das Vorhaben kritisch. Dennoch glauben sie derzeit noch, dass sie ihre Bettenzahlen halten können.

„Der Plan des Landes ist, ganze Kliniken oder zumindest einzelne Fachabteilungen zu schließen“, sagt Stratmann. Wie auch überregional der Verband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) befürwortet er grundsätzlich diesen Schritt. Vorausgesetzt, die Qualität in den Krankenhäusern verbessere sich für die Patienten und die Versorgung im ländlichen Raum sei weiterhin sichergestellt.

Die Bettenzahl ist bei diesem neuen Konzept nicht mehr alleiniges Kriterium. Vielmehr soll eine patientengerechte Versorgung gewährleistet werden. Beispielsweise, indem grundsätzlich die medizinische Versorgung für ältere Menschen ausgebaut wird. Die Alexianer Krefeld GmbH hat entsprechend bereits Geriatrie-Betten beim Land beantragt.

Betten hingegen abgebaut werden sollen in den Bereichen Augenheilkunde, Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-Nase-Ohren, Innere Medizin, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kinder- und Jugendmedizin, Urologie und Nuklearmedizin. NRW-weit liegt die Auslastung in diesen Fachdisziplinen bei 75,6 Prozent. In Krefeld jedoch liegt die Zahl mit 83,3 Prozent weit darüber. Laut Stratmann falle deshalb in Krefeld der Abbau vor allem bei Geriatrie, Innere Medizin und Chirurgie geringer aus. Das könnte wiederum alle Häuser in Krefeld treffen.

Hiesige Krankenhausexperten fürchten, dass die Kliniken durch die neue Krankenhausplanung jeglichen Spielraum verlieren. Die Betten der Inneren Medizin seien in allen Häusern voll. Bereits jetzt gibt es Wartezeiten für OP-Termine. Die könnten sich danach künftig noch verlängern.

Dabei sehen auch die Krankenhausexperten die Möglichkeit, in NRW bis zu 5000 Betten abzubauen. Allerdings nur in den Ballungsgebieten des Ruhrgebiets.

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