Integration muss Chefsache bleiben
Kommunales Integrationszentrum
Wenn es um Integration in Krefeld geht, schwirren derzeit eine Menge verwirrender Begriffe durcheinander: RAA, KIZ, Integrationsbüro. Das hängt damit zusammen, dass die Stadt in Sachen Integration von Bürgern mit ausländischen Wurzeln bereits ein ganzes Stück weiter vorangekommen ist, als manch andere Kommune.
Das ist einerseits erfreulich, weil hier bereits eine Menge Dinge Standard sind, wie Integrationskonzept, Integrationsbüro oder Integrationsausschuss. Das sorgt aber andererseits für Unruhe und macht Arbeit, wenn es nun gilt, das Integrationsgesetz des Landes umzusetzen. Das sieht nämlich die Umwandlung der Regionalstellen für jugendliche Migranten (RAA) in ein Kommunales Integrationszentrum (KIZ) vor.
Im Gegensatz zur RAA, die den Schwerpunkt auf schulpflichtige Kinder setzen, ist das Spektrum des KIZ weiter gefasst. Es soll Integrationsangebote koordinieren, bündeln und mitsteuern, es soll städtische Ämter und Dienststellen beraten, Netzwerke unterstützen und weiterentwickeln die Mitwirkung in Vereinen und Beteiligung an politischen Entscheidungsverfahren fördern usw. Dinge, um die sich das Integrationsbüro in Krefeld kümmert.
Als diese Stelle 2011 eingerichtet wurde, hat der Oberbürgermeister dies bewusst in seinem Fachbereich getan, um zu unterstreichen, wie wichtig diese Aufgabe gerade mit Blick auf den demografischen Wandel ist. Deshalb ist es richtig, wenn im künftigen Kommunalen Integrationszentrum die Aufgaben zusammengeführt und so Synergien geschaffen werden. Und es ist auch richtig, wenn der OB dies weiterhin als Chefsache ansieht.
Auf keinen Fall darf die gute Arbeit von RAA und Integrationsbüro durch Diskussionen über die Organisation in Frage gestellt oder gar behindert werden. Denn von dieser Arbeit profitieren alle Krefelder — mit oder ohne Migrationshintergrund. Und das friedliche Zusammenleben unterschiedlichster Menschen hat schließlich in Krefeld eine lange Tradition.