TC Seidenstadt: Tanzsportler bleiben im Hauptbahnhof

Die Hängepartie ist beendet: Der TC Seidenstadt hat den Vertrag mit der Deutschen Bahn um weitere zehn Jahre verlängert.

Krefeld. Nun ist es perfekt: Der Tanzsportclub Seidenstadt kann die Suche nach anderen Räumen einstellen. „Wir können an unserem angestammten Platz im Hauptbahnhof bleiben“, freut sich Vorsitzender Martin Pastor. Er atmet nach einer Jahre dauernden Hängepartie nun auf. „Nach langen und zähen Verhandlungen hat die Immobiliengesellschaft der Bahn AG unseren Vertrag auf weitere zehn Jahre verlängert.“

Die Verantwortlichen des renommierten Vereins sind bereits ebenso lange auf der Suche nach einer neuen Bleibe. „27 Jahre hatten wir unser Domizil im Bahnhof“, berichtet Pastor. „Dann lief unser Vertrag mit der Bahn AG aus. Zwei Jahre wurde uns noch ein Duldungsvertrag gewährt, der auch Ende dieses Jahres beendet gewesen wäre.“

Die Zeit wurde immer knapper, denn in den vergangenen Jahren seien auch die Verhandlungen mit der Stadt ergebnislos verlaufen, erklärt der Vorsitzende weiter.„Es wurden die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft und der Fachbereich Liegenschaften eingeschaltet, doch keiner konnte uns ein — auch für die Behinderten — passendes Vereinsheim anbieten. Meist handelte es sich um leerstehende Lagerhallen.“

Denn der Verein mit seinen rund 300 Mitgliedern will zwar hauptsächlich Freude und Spaß am gemeinsamen Tanz wecken, bietet aber auch leistungsbezogenen Sport und kümmert sich um die 160 Kinder und die Behinderten in den eigenen Reihen.

2001 habe er erstmals die Stadt um Hilfe gebeten, sagt der Architekt, Tanzlehrer und Vorsitzender seit über 25 Jahren. Eine interessante Bleibe wäre in der früheren Don-Bosco-Schule an der Kölner Straße möglich gewesen. „Sie scheiterte an immer neuen Auflagen der Stadt.“ Seit Anfang April ist die Vertragsverlängerung amtlich. Dass der Vertrag erneuert wurde, hängt wohl damit zusammen, dass die Bahn AG die Immobilie nicht an andere vermieten konnte. Was auch zum Ziel geführt habe, erklärt Pastor so: „Wir haben dort viel investiert und hatten im vergangenen Jahr bei Starkregen Wassereinbrüche durch das undichte Dach. Jetzt werden wir das Dach auf unsere Kosten reparieren.“

Auf der anderen Seite hätte sich aber auch die Bahn kulant gezeigt und die durch die Feuchtigkeit beschädigte Musikanlage ersetzt. Nun können die Vereinsmitglieder mit ihrem engagierten Vorsitzenden aufatmen; sie bleiben nun auch der Stadt erhalten. Der TC Seidenstadt hatte Krefeld 2005 Furore gebracht, als er die Standard-Weltmeisterschaften im König-Palast durchführte.