Krefeld Jahrelanger Rechtsstreit um Ostwall-Glasdach droht
Das erste Gutachten zur Haltestelle ist eingegangen. Die Stadt Krefeld überlegt in Vorkasse zu gehen, um fehlende Glaselemente fertigen und einsetzen zu lassen.
Krefeld. Darauf warten Verwaltung und Politik nun schon seit Monaten: Gestern ist das von der Stadt beauftragte Gutachten zum Glasdach Ostwall eingetroffen. Was drin steht, was der Grund für die zersprungenen Scheiben sein könnte, möchte die Stadt derzeit nicht öffentlich mitteilen. Schließlich steht das Gegengutachten der Firma Bellapart noch aus.
„Die bautechnische Frage wird uns noch Jahre begleiten“, prophezeit Beigeordneter Martin Linne im Bauausschuss. 15 Monate nach der Eröffnung der Haltestelle fehlen immer noch fünf neue Glasmodule.
Einzelne Scheiben zeigen Risse. Mutmaßungen, ob die durch den Transport entstanden sind, werden öffentlich nicht diskutiert. Tatsache ist jedoch, dass in den letzten neun Monate keine weitere Scheibe im Dach gerissen ist.
Die Gewährleistung für das Glasdach tritt erst ein, wenn es komplett fertig ist; sie beträgt fünf Jahre. Ein Rechtsstreit würde länger dauern, zumal bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung ein weiterer unabhängiger Gutachter gefunden und eingeschaltet werden würde.
Die Stadt überlegt deshalb laut Linne derzeit, ob sie selber finanziell in Vorleistung tritt und die fehlenden Glaselemente fertigen und einsetzen lässt. „Der Zustand der letzten 14 Monate ist nicht auf Jahre denkbar.“ Bei einem Urteil würde die Stadt die Kosten für den Ersatz erstattet bekommen — vorausgesetzt, sie gewinnt.