Wettbewerb „Jugend forscht“ blickt optimistisch auf 2022
Krefeld · Der Regionalwettbewerb Niederrhein war in diesem eine Herausforderung, gleich beinahe einem Videokonferenz-Marathon. Am Ende sind die Organisatoren und Teilnehmer aber zufrieden.
„Alle Teilnehmer sind uns dankbar gewesen, dass wir den Wettbewerb trotz Corona durchgeführt haben.“ Das ist für Thomas Zöllner die Botschaft von Jugend forscht 2021. Der Leiter des niederrheinischen Regionalwettbewerbs hat zusammen mit der Unternehmerschaft Niederrhein die diesjährige Auflage rein digital durchgeführt. „Die besondere Atmosphäre von Jugend forscht kam dabei natürlich nicht so zum Tragen. Aber einen Abbruch wie im Vorjahr wollten wir auf jeden Fall vermeiden“, erklärt der 53-Jährige, der nun hinter diesen 26. Regionalwettbewerb einen Haken macht: Ziel erreicht.
Für die Cheforganisatoren Zöllner und Ralf Wimmer von der Unternehmerschaft Niederrhein bedeutet das aber nicht, dass der erfolgreiche virtuelle Aufschlag für 2022 Schule machen sollte. „Im Notfall würden wir es zwar wieder so anpacken, wenn die Pandemie uns keine Chance ließe“, so Zöllner. Aber Live-Charakter und Spirit von Deutschlands größtem Wettbewerb für Jungforscher seien durch nichts zu ersetzen. „Das haben uns die Schüler bestätigt. Dennoch waren sie glücklich, am Ende ihre Projekte vorstellen zu dürfen.“
Eine Erfahrung aus der digitalen Variante 2021 können die Organisatoren vielleicht für 2022 adaptieren. „Die Jurymitglieder kommen ja nicht alle aus dem Krefelder Raum, sitzen teilweise weit weg. Für diese wäre es einfacher, sich virtuell zuschalten zu können“, berichtet der Wettbewerbsleiter.
174 Videokonferenzen wurden
in Rekordzeit abgespult
Zöllner verhehlt nicht, dass die virtuelle Variante in diesem Jahr ihm und dem gesamten Orga-Team manch schlaflose Nacht bereitet hat. „Die Kollegen von anderen Regionalwettbewerben haben mir ihr Bedauern ausgedrückt: du armer Kerl.“ Was, so der stellvertretende Leiter des Krefelder Moltke-Gymnasiums, damit zusammenhängt, dass Jugend forscht am Niederrhein ein Selbstläufer ist, sich auch diesmal trotz widrigster Umstände 142 Teams für das Finale empfahlen und ihre Projekte per Live-Chat präsentierten. Viel Holz für Jury, Techniker, Helfer, Organisatoren, die Schüler und deren Angehörige – insgesamt wurden in Rekordzeit 174 Videokonferenzen abgespult. „Nein, diese Erfahrung brauchen wir nicht wirklich noch mal“, sagt Zöllner zurückblickend nach dem mehrwöchigen Marathon, den JuFo ´21 ihm beschert hat.
Aber der Zuspruch rechtfertigt die Anstrengungen. Teilweise, so Zöllner, waren bei der Siegerehrung bis zu 900 Endgeräte zugeschaltet, so dass man von einer Zuschauerzahl im guten vierstelligen Bereich ausgehen kann. „Das ist mehr, als wir live im Krefelder Seidenweberhaus gehabt hätten.“
Dafür waren die Glückwünsche von der Jugend-forscht-Zentrale in Hamburg und von Schülern, Eltern, Freunden und Verwandten am Niederrhein umso zahlreicher. Und die zentnerschwere Last war vom Rhein bis an die Alster zu hören, die Zöllner & Co. von den Schultern fiel, als auch die anderthalbstündige Siegerehrung durch war und so viele strahlende junge Gesichter hinterließ.
Jetzt geht der Blick gespannt Richtung Landeswettbewerb. Der Niederrhein darf elf Teams Ende März nach Leverkusen schicken, wo die ambitioniertesten Jungforscher aus NRW sich messen und bereits Richtung Bundeswettbewerb blicken, der im Mai in Heilbronn startet. Red
Der Link zur Siegerehrung: