Jugendarbeit: 7,5 neue Stellen wären optimal
Es fehlt Personal, doch Fachbereichsleiter Gerd Ackermann weiß, dass die Kassen leer sind.
Krefeld. Um die Jugendzentren in der Stadt personell optimal auszustatten, müssen 7,5 Stellen neu geschaffen und besetzt werden. Das sieht der Jugendförderplan für die nächsten fünf Jahre vor. "Er wird - ebenso wie der Schulentwicklungsplan - erstellt, um zu wissen, was derzeit im Hinblick auf die Kinder- und Jugendarbeit angeboten wird und wie wir uns in Zukunft aufstellen müssen", sagt Britta Oellers, die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. "Dieser Plan ist die Grundlage unserer Arbeit."
Wie viele Positionen letztendlich besetzt werden, entscheidet der Rat gemäß seiner finanziellen Lage. "Der Haushalt gibt Grenzen auf", so Oellers, und Gerd Ackermann, der Leiter des Fachbereichs gendhilfe, ergänzt: "7,5 Stellen mehr wären nach der Bedarfsanalyse optimal. Rechtliche Vorgaben dafür gibt es nicht."
Um je eine Stelle müsste laut Bedarfseinschätzung in der westlichen Innenstadt bei der Bürgerinitiative "Rund um St. Josef", in der Innenstadt bei "SpieDie", im Kempener Feld, in Hüls für den "Verband offene Jugendarbeit Hüls" und langfristig in Uerdingen für den "Verband offene Jugendarbeit Uerdingen" aufgestockt werden. Mit 1,5 Stellen ist das noch nicht gebaute Jugendzentrum in Schicksbaum dabei. Je eine halbe Stelle ist für den Bereich Traar/Verberg/Bockum und auch für das Canapee im Südbezirk geplant.
Zur Erinnerung: Anfang des Jahres musste das Canapee für fünf Wochen geschlossen werden, weil der Leiter alleine mit dem plötzlichen Andrang von 50 bis 70 Jugendlichen täglich nicht zurechtkommen konnte (die WZ berichtete).
Seitdem fährt die Einrichtung ein abgespecktes Programm. "Eine weitere halbe Stelle würde helfen", erklärte Canapee-Leiter Achim Frangen damals.
Oellers: "Die personelle Ausstattung sollte so sein, dass die individuelle Betreuung der Jugendlichen in den Stadtteilen gewährleistet ist. Zwei hauptamtliche Kräfte pro Einrichtung wären sehr gut." Man könne sich auch durch sogenannte Springer helfen, die projektbezogen arbeiteten, so die Vorsitzende weiter. "Für die verschiedenen Vorhaben könnten Mittel aus EU-Töpfen beantragt werden, so wie es die VHS beispielhaft vormacht."
Das hauptamtliche Personal gibt vor, wie oft die Jugendeinrichtung geöffnet hat. Ackermann: "Mehr Personal bedeutet aber nicht nur längere Öffnungszeiten, sondern auch, dass die Zielgruppenarbeit intensiviert werden kann."
Wichtig sei es, zu gewährleisten, dass unsoziales Verhalten erst gar nicht passiert und dass die jungen Leute sinnvoll mit ihrer Zeit umgehen sowie Resistenz gegen negative Einflüsse bilden.