Begegnung Jugendliche Straftäter helfen Senioren

Die Begegnung von Jung und Alt steht bei dem Projekt im Vordergrund.

Krefeld. Immer montags treten vier jugendliche Straftäter für zwei Stunden im Seniorenheim Cornelius-De-Greiff-Stift an. Die jungen Erwachsenen verrichten hier ihren sozialen Arbeitsdienst (in der Regel 20 Stunden), der ihnen aufgrund einer Straftat vom Jugendrichter auferlegten worden ist. Die „Begegnung von Alt und Jung“ steht bei dem gleichnamigen Kooperationsprojekt der Jugendgerichtshilfe der Stadt (JGH) und des Cornelius-De-Greiff-Stifts im Vordergrund.

Neben der körperlichen Arbeit in Haus und Garten sieht das Programm vor, dass die Jugendlichen in Gesprächen und bei Spaziergängen mit den Bewohnern des Seniorenheims in Kontakt kommen. Durch die gemeinsam verbrachte Zeit sollen die jungen Frauen und Männer ihre Fähigkeiten und Empathiebildung stärken und damit wieder auf den richtigen Weg gebracht werden.

Vornehmlich für Jugendliche, die ein Körperverletzungsdelikt begangen haben oder Probleme mit der Impulskontrolle haben, wurde das Projekt bereits vor zehn Jahren ins Leben gerufen. „Die jugendlichen Straftäter sind in dieser Maßnahme gezwungen, mit anderen Menschen zu kommunizieren, ihnen zuzuhören, sich zu verständigen. Zudem merken sie, dass sie gebraucht werden“, erklärt Norbert Axnick, Leiter der Abteilung Jugend, das Ziel des Projekts, das sich in seiner Qualität vom bloßen Ableisten von Sozialstunden in Form von Arbeitsleistungen abhebt.

Der typische Verlauf eines Nachmittags beginnt mit der Planung der gemeinsamen Unternehmung. In Abhängigkeit von der Wetterlage entscheidet man sich für einen Spaziergang, Gedächtnis- oder Gesellschaftsspiele im „Wohnzimmer“ des Stifts oder auch für gemeinsames Backen. Dann geht es auf die Suche nach Bewohnern des Altenheims, die Lust haben, sich an den Aktivitäten zu beteiligen.

Dabei sind schon Herausforderungen zu bewältigen, denn die Jugendlichen lernen, auch mit ablehnenden Haltungen der alten Menschen klar zu kommen. Gelernt sein wollen auch das Schieben von Rollstühlen bei Spaziergängen und das entsprechende Kommunizieren mit dem Bewohner, der auf die Hilfe von anderen Menschen angewiesen ist. Red