Jugendverkehrsschule soll Feuerwache weichen

Für die Schließung der Schule gibt es eine Mehrheit. Für den Bau eines Gerätehauses an dieser Stelle auch.

Krefeld. Feuerwache statt Jugendverkehrsschule: Nach Informationen der Redaktion ist die Zukunft des Geländes an der Erkelenzer Straße so gut wie besiegelt. Für die Schließung der Jugendverkehrsschule gibt es nach Einschätzung der Vorsitzenden im Ordnungs- und Verkehrsausschuss, Heidrun Hillmann (CDU), eine politische Mehrheit.

Sollte anschließend die Entscheidung darüber anstehen, ob dort ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Fischeln gebaut wird, werde dies sicherlich die Zustimmung der CDU finden. "Ich glaube, auch andere würden das unterstützen", sieht Hillmann schon heute eine breite politische Basis.

Nachdem die Schließungspläne öffentlich geworden waren, hatten Verkehrswacht und Gewerkschaft der Polizei vor den Folgen gewarnt: Die Verkehrserziehung sei ein wesentlicher Pfeiler im Kampf gegen die hohe Zahl von Kinderunfällen in Krefeld.

Die solle auch nicht leiden, meint Ordnungspolitikerin Heidrun Hillmann. Sie stellt sich eine Verlagerung der Jugendverkehrsschule an einen anderen Ort in der Stadt vor. Es werde bereits einer in Oppum geprüft. Zwar sei dort kein Übungsgelände wie jetzt an der Erkelenzer Straße vorhanden. "Aber das lässt sich ja ändern."

Feuerwehrchef Josef Dohmen bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass man Interesse an dem Grundstück habe. Noch könne aber nicht von konkreten Plänen gesprochen werden. "Wenn beschlossen werden sollte, dass die Jugendverkehrsschule dort schließt, werden wir die Hand heben", so Dohmen.

Diese Aussage dürfte für Aufatmen bei den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten in Fischeln sorgen. Ihre Unterkunft an der Kölner Straße ist viel zu klein und kann auch nicht einfach erweitert werden. "Dort ist im Flächennutzungsplan ein Grüngürtel vorgesehen und keine Bedarfsfläche für ein Gerätehaus", sagt der Leitende Branddirektor.

Diese Bedarfsfläche wiederum ist im äußerten Fischelner Süden eingeplant. Doch der Standort ist strategisch ungünstig: "Das ist fast Willich", so Dohmen. Die freiwilligen Feuerwehrleute aus Fischeln müssten erst weite Wege zum Gerätehaus fahren; von dort wären weitere Strecken zu den Einsatzorten zurückzulegen.

Eine Verbesserung für die Fischelner Feuerwehr wünscht sich auch SPD-Ratsherr Hans Butzen. "Aber nicht auf Kosten der Kinder. Die Jugendverkehrsschule muss an der Erkelenzer Straße bleiben", sagt der Ordnungspolitiker. "Es gibt keinen geeigneteren Standort."

Er erinnert an die eindeutigen Positionen von Polizei und Verkehrswacht. Demnach sei es Förderschulen und Grundschulen der Innenstadt nicht möglich, wie sonst üblich im gewohnten Umfeld im Straßenverkehr zu üben, da dies lebensgefährlich sei.