Ein neuer Anlauf für das RWE-Gelände
Pläne für Tiefgarage und Seniorenheim sind vom Tisch.
Krefeld-West. "Wenn wir das Projekt Stadtumbau West ernst nehmen, dann müssen wir auch darüber reden, die St.-Anton-Straße zwischen Ring und Prinz-Ferdinand-Straße langfristig aufzuweiten." Hans-Josef Ruhland spricht gelassen aus, was noch viele Gemüter erregen wird. Bereits in einer Anhörung vor zwei Jahren hatte sich der Bezirksvorsteher dafür eingesetzt, die Eckbebauung an der Kreuzung St.-Anton-/Prinz-Ferdinand-Straße nach innen zu versetzen.
Am kommenden Donnerstag steht in der Bezirksvertretung West erneut ein Thema an, das bereits seit über zehn Jahren diskutiert wird: Der Bebauungsplan 645, der das ehemalige RWE-Gelände nördlich der St.-Anton-Straße zwischen Preußenring und Prinz-Ferdinand-Straße umfasst.
In den letzten Jahren sind bereits zwei Investoren für das insgesamt 10000 Quadratmeter große Dreieck abgesprungen. Zuletzt wurde das Projekt eines Seniorenpflegeheims mit 120 Betten, verbunden mit einer Tagesklinik für Orthopädie, von der Bezirksvertretung im Januar abgelehnt. Nunmehr sollen erneut zwei Finanziers Interesse bekundet haben.
Die Verwaltung schlägt jetzt eine dreigeschossige Blockrandbebauungen am Ring und an der Prinz-Ferdinand-Straße vor. Letztere soll zugunsten der Erhaltung der Allee zurückspringen. Da der Plan ein Mischgebiet ausweist, ist auch ein Lebensmittelmarkt denkbar. Der zentrale Bereich des Geländes soll für Stellplätze genutzt werden. Eine Tiefgarage, wie sie ursprünglich einmal geplant war, ist auch mit Rücksicht auf den Baumbestand und aus ökonomischen Gründen nicht mehr geplant.
Zufahrten sollen künftig über die Prinz-Ferdinand-Straße und über eine eigene Rechtsabbiegespur über den Ring in Fahrtrichtung Norden möglich sein. Nachgedacht werden soll auch über eine Verlegung des Getränkemarktes vom Ring bzw. eine neue Zufahrt dorthin über die Prinz-Ferdinand-Straße.
Hintergrund sind die Halteprobleme von Anlieferern und Kunden des Marktes auf dem Ring. Im Gegensatz zum Bezirksvorsteher geht die Verwaltung nicht von einer Verbreiterung der St.-Anton-Straße aus. In der Vorlage heißt es, dies sei "verkehrlich nicht zwingend notwendig".
Auch Ruhland ist klar, dass eine Aufweitung viel Zeit erfordere. Aber: "Wenn die Straße künftig Bäume erhalten soll und die Straßenbahn einen eigenen Bahnkörper, dann müssen wir das anpacken." Die Beispiele an der Peter-Lauten-Straße oder die Kölner Straße südlich ab Ritterstraße zeigten, dass es möglich sei. "Wir können nicht nur von Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung reden. Wir müssen das auch umsetzen.