Immer Ärger mit den Rumpelwichten

Die Forstwalder Theatergruppe bereitet das Stück „Ronja Räubertochter“ vor. Kleine Figuren machen dabei große Probleme.

Krefeld-Forstwald.Die Figuren sind schon fertig. Zirka einen Meter groß, gebaut aus Holz, Kaninchendraht, Schaumstoff und Pappmache. Mit Wolle als Rastalocken auf dem Kopf, bemalt und nett angezogen hängen die Rumpelwichte am Kleiderständer. Sie sind ein wichtiger Teil der Geschichte von "Ronja Räubertochter", einem Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren. Ende November wird das Stück von der Forstwalder Theatergruppe mit 33 Spielern im Forum Corneliusfeld in St.Tönis aufgeführt. Die Proben dazu laufen bereits auf Hochtouren.

Anne Leisen schnallt sich den Gürtel, der am Hals des Rumpelpapas befestigt ist, um den Bauch. Die Füße des Opas werden an ihren Beinen mit Klettband befestigt. Juliane Feldmann hat bereits die Stäbe ergriffen, die die Unterarme des Rumpelkindes verlängern. Die führt sie so, dass sich das Kind mit dem roten Bürstenhaarschnitt die Augen reibt. Dazu jammert sie.

"Das Rumpelkind knatscht auch viel rum", sagt Anne Leisen und zieht dabei das typisch angenervte Gesicht einer geplagten Mutter. Das wird man bei der Aufführung nicht sehen, da werden sie und alle Menschen, die die Rumpelwichte führen und sprechen, ganz schwarz gekleidet sein, so dass dann nur die Figuren zu sehen sind.

"Die Figuren werden die Lieblinge der Produktion", sagt Joachim Pricken, der Regisseur, der auch die Puppen mitgebastelt hat und diesmal sogar selbst mitspielen wird. "Mattis, den Räubervater von Ronja. Den kann kein anderer spielen", sagt er mit leuchtenden Augen.

Inzwischen steht die Rumpelfamilie um Ronja herum, die mit ihrem Bein in eine Felsspalte geraten ist und so das Dach der Rumpelfamilie kaputt gemacht hat. "Warum tut sie so?", schwirren die Stimmen der Wichte um sie herum. Wieder und wieder muss die Souffleuse Dolli Tigges eingreifen. Die Abfolge der Wortfetzen folgt nicht der Logik eines Gesprächs und ist insofern schwer zu lernen.

"Also, das war nichts", sagt Pricken nach der Szene, "das müsst ihr gemeinsam üben. Aber nicht hier auf der Probe!" entscheidet er kühl. "Wo ist die Borka-Sippe? Die nächste Szene."

Ratlosigkeit bei den Spielern der Wichte. "Ihr könnt Euch ja jetzt zusammensetzen, während wir die anderen Szenen proben", gibt ihnen Pricken noch einen Tipp. Derweil hat Juliane Feldmann das Rumpelkind bei Susanne Pricken abgeliefert, die auch die Kostüme näht und jetzt überlegt, wie sie die Hand so am Ärmel der Figur befestigt, dass die Verbindung hält.

"Die ersten Durchlaufproben machen wir Ende Oktober an einem Wochenende", sagt Melanie Arnolds, die Lovis, Ronjas Mutter, spielen wird. Dann fahren Mattis, Rumpelwichte und Co. gemeinsam in die Eifel.