Bockum: Bürger telefonieren wieder

Zehn Tage lang waren zahlreiche Anschlüsse tot. Am Montag wurde der Schaden behoben.

Krefeld/Bockum. Was lange währt, wird endlich gut - jedenfalls manchmal. In Bockum haben die Anwohner im Bereich Buchheimer- und Scheiblerstraße seit Montag wieder ein Freizeichen, wenn sie zum Telefonhörer greifen. Unsere Redaktion berichtete, mussten zahlreiche Haushalte zehn Tage lang ohne Telefon und Internet auskommen. Viele fühlten sich von der Telekom hingehalten, die sich mit Informationen bedeckt hielt.

"Ich habe mehrfach mit der Störungsstelle telefoniert", sagt Isolde Huber. "Erst am vergangenen Freitag wurde mir mitgeteilt, wo sich der Schaden befindet." Getan habe sich dann aber trotzdem erst einmal nichts.

Am Montag kam dann mehr oder weniger überraschend Bewegung in die Sache. Zwei Techniker eines von der Telekom beauftragten Subunternehmens haben das defekte Kabel repariert - in der Einfahrt eines Einfamilienhauses klafft deswegen jetzt ein großes Loch.

Techniker Michael Petrich erklärt: "Ein Verbindungsstück wurde wahrscheinlich schon vor einiger Zeit von einer Baumwurzel beschädigt - da ist über Jahre hinweg Wasser hereingelaufen." Hinzu komme, dass das Kabel nicht mehr das jüngste war: 45 Jahre hat es auf dem Buckel.

So lange hat die Reparatur zwar nicht auf sich warten lassen. Für die Betroffenen waren aber auch die zehn Tage schon kaum tragbar. "Ich bin selbstständig und aufs Internet angewiesen", sagt eine Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. "Das war alles unglaublich umständlich."

Ein weiterer Betroffener versteht nicht, wieso die Telekom so lange braucht, um Probleme zu beheben. "Die haben dafür zu sorgen, dass ihr System funktioniert. Wir sind schließlich Kunden und keine Bittsteller."

Johanna Krause, ebenfalls betroffen, wüsste gern, wie die Telekom eigentlich organisiert ist. "Vielleicht haben wir eine Schwelle erreicht, an der Personalabbau und Schadensmanagement nicht mehr zusammen gehen", sagt sie. "Wohl auch deshalb mussten wir so lange warten."

Zum Teil seien aber auch die Endverbraucher für diese Entwicklung verantwortlich: "Der Druck auf die Unternehmen steigt ja auch deshalb, weil wir alles immer so günstig wie möglich haben wollen."