Junge Union benennt Kandidaten für Landtagswahl

Partei-Nachwuchs fordert versprochene Verjüngung ein. Winfried Schittges will erneut antreten.

Krefeld. Die Telefonleitungen zur Jungen Union (JU) laufen zurzeit heiß. Seitdem die JU-Geschäftsführung den Generationenwechsel und Verjüngungsprozess zur nächsten Landtagswahl eingefordert hat, herrscht „viel Bewegung“ in der gesamten Partei, sagt Vorsitzender Gregor Grosche. „Wir stimmen uns mit führenden CDU-Politikern ab. Der innerparteiliche Wahlkampf hat begonnen.“ In der Schusslinie steht der bisherige Landtagsabgeordnete und Parteivorsitzende Winfried Schittges (65).

„Er hat bereits bei der vergangenen Wahl gesagt, dass er nicht mehr antreten würde“, erinnert JU-Vorsitzender Gregor Grosche an das Versprechen. „Es gibt eigentlich nie den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel, es geht auch nicht gegen eine Person, aber die Diskussion muss auch bei einem sensiblen Thema erlaubt sein“, erklärt der Jungpolitiker. „Außerdem äußern wir diese Forderung schon seit Jahren.“ Bei der JU-Tagung am Wochenende sei die Personalfrage nun ausführlich behandelt worden.

Grosche: „Wir haben mehrere Kandidaten gefunden, die ihre Bereitschaft erklärt haben, Verantwortung zu übernehmen.“ Wie viele es sind und wer sich zur Verfügung stellen würde, darüber wollte er noch keine Auskünfte geben. „Der CDU-Parteivorstand wird morgen eine namentliche Vorschlagsliste aufstellen. Daraus werden die Delegierten erst am Donnerstag kommender Woche die beiden Landtagswahl-Kandidaten für den nördlichen und südlichen Krefelder Wahlkreis aufstellen.“

Dass Winfried Schittges für den Norden und Peter Kaiser für den Süden genannt würden, entbehre demnach bislang jeglicher Legitimation, so Grosche. Schittges habe sich bereits einige Male telefonisch beim JU-Vorstand gemeldet und zeige sich über diese Diskussion „nicht erfreut“.

Als positives Beispiel für den Verjüngungsprozess erwähnt er den Fraktionsvorsitzenden Wilfrid Fabel. „Er hat erklärt, dass er seinen Stadtratsplatz in dieser Legislaturperiode für mich frei macht. Damit kann man arbeiten.“

Peter Kaiser, Ratsherr und stellvertretender Parteivorsitzender, der bei der vergangenen Landtagswahl den Einzug nicht wieder geschafft hatte, erklärte gestern gegenüber der WZ, dass er auf jeden Fall seinen Hut in den Ring werfen werde. Und auch Winfried Schittges bekräftigte gegenüber unserer Zeitung, dass er antreten will.

„Bei einer regulären Neuwahl 2015 hätte ich Schluss gemacht“, aber in der jetzigen Situation brauche man Leute mit Erfahrung. cf/dag