„Ich bin fassungslos“ Kater in Krefeld in den Kopf geschossen – Polizei ermittelt

Krefeld · Ein Unbekannter hat in Krefeld auf einen Kater geschossen. Die Familie, bei der das Tier lebt, hat Anzeige bei der Polizei erstattet – und hofft auf Hilfe.

Kater Anton ist mit einem Luftgewehr in den Hals geschossen worden.

Foto: Leonhard Gisberts/ Alex Forstreuter

Mit einer stark blutenden Wunde am Kopf ist der Kater Anton am Ostermontag in sein zu Hause im Stadtteil Inrath zurückgekehrt. Blutüberströmt sei der Freigänger am späten Nachmittag zur Türe hereingekommen, erzählt Bianca Bonus. Die Familie habe einen Unfall vermutet und sei sofort in eine Tierklinik gefahren. Dort wird zuerst ein Tierbiss vermutet.

Ein Röntgenbild zwei Tage später beim Tierarzt zeigte dann aber etwas anderes: Ein Projektil steckte unmittelbar unter dem Ohr des Katers. „Derjenige der geschossen habe, wollte den Kater töten, sagte der Tierarzt“, berichtet Bonus. Vermutlich habe sich Anton nur in dem Moment leicht bewegt und habe so überlebt. „Für uns ist er ein Familienmitglied“, sagt Bianca Bonus, die ein neun- und ein elfjähriges Kind hat.

Die Familie Bonus hat daraufhin am Mittwoch bei der Polizei Anzeige erstattet. Das Projektil stammt laut Polizei aus einem Luftgewehr. „Mit einem Luftgewehr auf ein Tier zu schießen ist alles andere als ein Kavaliersdelikt, sagt ein Sprecher der Polizei. Die Polizei habe die Ermittlungen zur „Sachbeschädigung“ und „Verstoß gegen des Tierschutzgesetz“ aufgenommen. Erlaubt sei der Gebrauch der genutzten Waffe außerdem nur mit einem großen Waffenschein und einer Schießerlaubnis. Die Polizei bittet Zeugen, die etwas gesehen haben oder Hinweise zur Tat geben können sich zu melden.

Die beschossene Gesichtshälfte des Katers ist nach der Verletzung taub. Der Mund hänge, das Augenlid schließe nicht ganz. Immerhin lebt Anton noch, doch der Schock sitzt tief. Bianca Bonus erzählt, sie sei sicher, dass ihre beiden Katzen Anton und Betzi nie weit weg gehen würden. Sie hörten sogar auf ihre Namen, wenn man nach ihnen rufe. „Ich bin fassungslos“, sagt sie und wünscht sich vor allem, dass die Person, die geschossen hat, das nicht noch einmal mache – und sie hoffe auf die aufmerksamen Augen und Ohren der Nachbarn. Denn sie könne den Freigänger nicht langfristig zu Hause einsperren. Hinter dem Tier stehe eine Familie, die leide.

(kst)