Kaum Indizien gegen Räuber-Duo
Die Beweislage gegen zwei Angeklagte vor dem Schöffengericht wirkt derzeit ziemlich dünn: Ein 46-Jähriger und eine 34 Jahre alte Frau, beide Krefelder, sind wegen gemeinschaftlichen Raubes angeklagt.
Das Opfer soll eine 83-jährige Frau sein. Allerdings konnte sie zumindest die mutmaßliche Täterin bei einer Lichtbildvorlage der Polizei nicht sicher identifizieren — so schilderte es ein Polizist am Montag im Zeugenstand. Auch DNA-Spuren der Angeklagten konnten nicht sichergestellt werden. Allerdings soll die Täterin eine schwarze Daunenjacke mit einem weißen Fellkragen getragen haben. So eine wurde auch bei der Angeklagten gefunden.
Erst durch eine Abhöraktion sei die Polizei in anderer Sache auf eine mutmaßliche Tatbeteiligung der zwei Angeklagten gekommen. Sie bewegten sich im Dunstkreis einer Bande, die für eine Vielzahl von Betrügereien, aber auch Morde, verantwortlich sein soll. So werden Mitglieder der Bande unter anderem mit dem Rentnermord im vergangenen Jahr in Verbindung gebracht. Der Angeklagte sitzt bereits wegen Betrügereien im Gefängnis.
Die angeklagte Tat verlief anfangs wie ein „Rentner-Betrug“: Die Angeklagte soll der Seniorin angeboten haben, ihr beim Tragen der Einkaufstüten zu helfen. In der Wohnetage angekommen, soll die Angeklagte um ein Glas Wasser gebeten haben. In der Küche soll die Angeklagte dann die Tür hinter sich geschlossen haben, während der andere Angeklagte und eine unbekannte Mittäterin die Wohnung durchwühlt haben sollen. Das machte die Rentnerin misstrauisch, woraufhin die Angeklagte sie am Kragen gepackt haben soll. Anschließend sollen die Angeklagten mit Goldschmuck aus der Wohnung geflüchtet sein.