„Kette der Solidarität“ für Flüchtlinge in Krefeld
Das Bündnis für Toleranz und Demokratie kämpft gegen Abschiebung und Abschreckung von Einwanderern.
Krefeld. Im Rahmen der Interkulturellen Woche lädt das Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie zu einer symbolischen Aktion am kommenden Donnerstag ab 17 Uhr ein. Es soll eine menschliche „Kette der Solidarität“organisiert werden, die die Krefelder Ausländerbehörde einkreist.
Albert Koolen und seine Mitstreiter vom Bündnis möchten damit ein „deutliches Zeichen der Solidarität für Flüchtlinge und gegen eine Verschärfung des Asylrechtes“ setzen. „Deutschland sollte sich als offenes Einwanderungsland positionieren. Nicht nur für Fachkräfte, sondern für jedermann.“
Die Hürden der Einwanderungsmöglichkeiten seien zu hoch. So könne keine Kultur der Einwanderung in Deutschland entstehen. „Die Zahl der Flüchtlinge wird in naher Zukunft sehr hoch sein. Momentan sind rund 51 Millionen Menschen auf der Flucht“, so Koolen. Der größte Teil der Flüchtlinge bliebe ohnehin in den Nachbarländern. Der Teil derer, die es dann nach Deutschland schafften, sei eher gering.
Das Bündnis möchte mit der Aktion die Flüchtlingsproblematik ins Bewusstsein der Krefelder Bürger bringen. Alle Krefelder seien Zur Solidaritäts-Kette eingeladen — ganz gleich, ob Deutsche, Migranten oder Flüchtlinge.
„Ob ich morgen endlich eine Arbeit finde oder mir mitgeteilt wird, dass ich wieder zurück nach Sri Lanka muss, das ist alles ungewiss“, sagt ein 25-Jähriger, der nach seiner Flucht aus dem Heimatland immer noch mit schwierigen Bedingungen kämpft. Der studierte Betriebswirt hat zwar eine vorläufige Arbeitsgenehmigung, trifft aber immer wieder auf bürokratische Hürden. Seit anderhalb Jahren ist der Tamile bereits in Deutschland. Koolen spricht in diesem Zusammenhang von einer „Nachtraumatisierung“ der Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Deutschland.