KFC: Der Präsident schürt das Feuer

Der KFC hat einen enormen Imageschaden erlitten

Krefeld. Dresdner „Fußball-Fans“ zerlegen Teile des Dortmunder Stadions — und bescheren ihrem Klub möglicherweise den Ausschluss aus der nächsten DFB-Pokalrunde. KFC-Anhänger greifen nach einer verschmerzbaren Niederlage im Rausch der Gewalt unbeteiligte Anwohner und Autofahrer an — und der Verein hat keine Konsequenzen auf Verbandsebene zu befürchten. Denn die Tatorte lagen nicht im Stadion, sondern draußen auf Tiergarten- und Berliner Straße. Dort hört die Aufsichtspflicht des Klubs auf.

Dessen Präsident Lakis hat inzwischen begriffen, dass zwei Dutzend — vielleicht noch ein paar mehr — Gewalttäter dem einst ruhmreichen Fußballklub einen enormen Imageschaden zugefügt haben. Aber erst die jüngste Eskalation der Gewalt hat den Präsidenten bewogen, enger mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Man tauscht sich aus mit dem Ziel, weitere Straftäter aus der blau-roten Anhängerschaft zu identifizieren und alle gewaltbereiten Fans mit einem Stadionverbot zu belegen.

Warum das nicht schon vor einem Jahr passiert ist, als ein Polizeibeamter von sogenannten KFC-Fans schwer verletzt wurde, bleibt das Geheimnis des Vereins. Offenbar sollten bis dato auch diese Leute geschützt werden.

Ob ein Stadionverbot in der gesamten NRW-Liga umsetzbar ist, ist fraglich. Dafür bedarf es scharfer Beobachter, die es nicht gibt. Fan- und Sicherheitsbeauftragte haben zusammen nämlich nur vier Augen. Mal sehen, was am Samstag im und am Uhlenkrug-Stadion in Essen passiert. Zumal Lakis auch noch den erfolgreichsten Trainer der jüngsten Vereinsgeschichte gefeuert hat. So schürt man ein Feuer zusätzlich.