Handball 3. Liga: Alexander Schult klettert in der Torjägerliste
Uerdingen. „Hey, hier kommt Alex! Vorhang auf, für seine Horror (Siebenmeter)-Show“. Frei nach dem Song der Toten Hosen, der bei den Heimspielen des Handball-Drittligisten SC Bayer Uerdingen erklingt, wenn Alexander Schult an der Strafwurflinie auftaucht.
Die Quote des 23-Jährigen ist beachtlich: 28 Mal hat er verwandelt. Und in der Torjägerliste klettert Schult weiter. Mittlerweile ist der gebürtige Duisburger bei 54 Toren und Rang sechs angekommen. „Es freut mich, dass es so gut läuft. Aber ich kann nur die Siebenmeter verwandeln, die meine Mitspieler rausholen. Und in die Torjägerliste schaue ich selten“, sagt Schult bescheiden.
Der Linkshänder spielte zuvor bei Tusem Essen, ist nun seit dreieinhalb Jahren am Löschenhofweg und kommt mit gerade einmal 1,75 Meter und 80 Kilogramm meist über die rechte Außenbahn zum Erfolg. Gefürchtet sind seine Angriffe am Kreis entlang. Dabei hat Schult, der Elektrotechnik studiert, eine harte Zeit hinter sich.
Im Mai 2010 zog er sich den zweiten Kreuzbandriss zu, stand aber nach siebeneinhalb Monaten wieder auf dem Spielfeld. „In Uerdingen spiele ich in der besten Mannschaft, was das menschliche angeht, in der ich je gespielt habe. Und in Jörg Förderer haben wir einen erfolgreichen und fairen Trainer“, sagt Schult.
„Alex hat nach seiner schweren Verletzung zur alten Leistungsfähigkeit zurückgefunden. Seine Siebenmeterquote ist beachtlich. Darum ist er derzeit unsere Nummer eins“, sagt Förderer, der große Stücke auf den Rechtsaußen, der beim OSC Rheinhausen das Handball-Einmaleins lernte. Seine sportliche Karriere macht Schult von seiner beruflichen Entwicklung abhängig.
Ein Auslandssemester steht auf der Wunschliste ganz oben. Zunächst einmal konzentriert sich Schult mit dem SC Bayer auf das Spitzenspiel am Samstag gegen die U 23 des TBV Lemgo, die im Gegensatz zu Minden bis auf wenige Ausnahmen in unveränderter Aufstellung spielt. ps