Vorwurf des vereinsschädigenden Verhaltens KFC: Wirrwarr um Freistellung von sportlichem Leiter Dinzey

Krefeld · Nach WZ-Informationen soll Vorstandsvorsitzender Thomas Platzer den Sportlichen Leiter freigestellt haben. Vom Verein will das zumindest keiner bestätigen. Ein Dementi gibt es bislang nur von Berater Mehmet Eser.

Erst Trainer, dann sportlicher Leiter und jetzt vom KFC Uerdingen freigestellt? Michel Dinzey äußert sich selbst nicht.

Erst Trainer, dann sportlicher Leiter und jetzt vom KFC Uerdingen freigestellt? Michel Dinzey äußert sich selbst nicht.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der KFC Uerdingen hat nach Informationen unserer Zeitung seinen sportlichen Leiter Michél Mazingu-Dinzey freigestellt. Bereits am Mittwochabend war Dinzey nicht mit zum Auswärtsspiel in der ersten Runde des Niederrheinpokals zum Essener Bezirksligisten Vogelheimer SV gereist, zuvor soll er vom Vorstandsvorsitzenden Thomas Platzer wegen vereinsschädigenden Verhaltens freigestellt worden sein. Für Freitag soll zudem ein Gespräch mit dem sportlichen Berater des KFC, Mehmet Eser, und Dinzey geplant sein. Auf Anfrage unserer Zeitung erklärte der kommissarische Vorstand Andreas Scholten: „Wir beteiligen uns nicht an Gerüchten und können demnach auch nichts bestätigen.“ Mehmet Eser, Chef der Berateragentur M-Soccermanagement, erklärte knapp, es gebe diesbezüglich keine Entscheidung.

Zum Saisonbeginn wurde der ehemalige Profi von Hertha BSC und FC St. Pauli als Trainer vorgestellt. Schnell übernahm er in Personalunion auch den Posten des sportlichen Leiters, vor dem Pflichtspielauftakt rückte dann Co-Trainer René Lewejohann auf den Trainerposten. Dinzey agierte fortan ausschließlich als sportlicher Leiter.

Pokalerfolg beim Bezirksligisten erst in der Verlängerung

Das Wirrwarr um Dinzey kommt zur Unzeit. Lief es in der Regionalliga zuletzt mit drei Siegen rund, präsentierte sich der KFC Uerdingen im Niederrheinpokal beim Essener Bezirksligisten Vogelheimer SV am Mittwochabend alles andere als reif für die Regionalliga. Mit 4:2-Toren gewannen die Uerdinger nach 120 Minuten; wirklich souverän präsentierte sich das Team von Trainer René Lewejohann aber nicht. Erst ein später Doppelpack von Jeff-Denis Fehr brachte die Uerdinger auf die vermeintliche Siegerstraße, ein später Elfmeter für die Gastgeber, ließ die Uerdinger in die Verlängerung abbiegen. Nach einem Foul von KFC-Schlussmann Marvin Gomoluch glichen die Gastgeber in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit aus.

Erst in den 30 Minuten Extrazeit wurde der Regionalligist seiner Favoritenrolle gerecht. Nach einem Eigentor der Vogelheimer zum 3:2 für den KFC sorgte Adam Tolba in der 105. Minute für die 4:2-Entscheidung. Melvin Ramusovic vergab zudem einen Elfmeter und verpasste die 5:2-Führung. Lewejohann sieht den wenig souveränen Auftritt seiner Mannschaft im Pokal etwas weniger dramatisch: „Vogelheim hat es leidenschaftlich gemacht, wir haben die Hürde genommen. Am Ende kräht da kein Hahn nach, wir sind eine Runde weiter und gut ist es“, erklärte er im Vereinsmedium „Radio Blau-Rot“.

In der zweiten Runde des Niederrheinpokals treffen die Uerdinger auf den Oberligisten TVD Velbert. Datum und Spielort sind noch ungeklärt. Eine Austragung in der Grotenburg ist nach KFC-Angaben denkbar. Gewinn des Niederrheinpokals garantiert die Teilnahme am DFB-Pokal, die dem KFC zuletzt 2019 gelang. Dort schieden die Uerdinger mit 0:2-Toren gegen Borussia Dortmund in der ersten Runde aus. Im Liga-Alltag geht es am Samstag um 14 Uhr beim 1. FC Bocholt weiter.