Betreuung Kita-Beiträge werden angepasst
Unterste Einkommensstufe wird auf 19 000 Euro angehoben. Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren liegt bei nur 38 Prozent.
Krefeld. Engpässe bei passenden Grundstücken, Hürden beim Planungsrecht und fehlende personelle Kapazitäten im zuständigen Fachbereich, aber auch die in der Stadt neuankommenden Kinder aus Flüchtlingsfamilien: Die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren erreicht im Kindergartenjahr 2016/17 in Krefeld gerade einmal 38 Prozent, das bestätigt die Stadt — und das, obwohl es seit August 2013 einen Rechtsanspruch auf U3-Betreuung gibt.
In Kindertageseinrichtungen, „in denen es räumlich und personell möglich ist, werden Mehrbelegungen eingeplant“, erklärt Stadtsprecherin Angelika Peters. Doch: Je jünger die Kinder sind, desto höher sei auch der Betreuungsaufwand in den Kitas.
Die Gruppengrößen schrumpfen — auch auf Kosten des Betreuungsangebotes für Ü3-Kinder, erklärt Peters. Auch deshalb wird in Krefeld weiter ausgebaut. Die Kita an der Hermannstraße soll um eine Gruppe erweitert werden, am Appellweg eine Kita mit sechs, an der Hubertusstraße eine Einrichtung mit sieben Gruppen entstehen.
Mit einem Gesamtbetrag von 100 Millionen Euro will die Landesregierung im Rahmen eines NRW-weiten Investitionsprogramms auch Krefeld beim Ausbau von Kindergartenplätzen unterstützen.
Die für die Stadt aus dem Fördertopf bereitgestellten Gelder in Höhe von 1,2 Millionen Euro sollen komplett in den Umbau der ehemaligen Abendrealschule an der Hubertusstraße zur Kindertagesstätte fließen, einen entsprechenden Antrag hatte die Verwaltung im Unterausschuss zum Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder unter drei Jahren gestellt. Bis Ende 2017 soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein. Es sollen mindestens 80 Ü3-Plätze und 30 U3-Plätze entstehen.
Ab August gelten für Eltern die neuen Gebührensätze, die der Rat bereits Ende vergangenen Jahres für die Kita-Betreuung verabschiedet hat. Die Stadt verspricht sich dadurch im Rahmen der Haushaltssicherung signifikante Mehreinnahmen. Im Vorfeld dazu hatte es heftigen Protest, unter anderem von den Grünen, und eine Debatte um soziale Gerechtigkeit gegeben.
„Der schlechteste Entwurf, der ohne Not vor allem die Beitragszahler der unteren und mittleren Einkommen belastet, hat leider gewonnen“, macht Grünen-Frau Anja Cäsar ihrem Unmut über die neuen Elternbeiträge Luft.
Tatsächlich zielt die neue Staffelung weniger darauf ab, Geringverdiener zu entlasten, als mittlere und hohe Einkommen mehr zu belasten. Hierfür gibt es eine neue Staffelung, die die unterste Einkommensstufe auf 19 000 Euro anhebt und eine zusätzliche Beitragsstufe bis zu einem Einkommen von mehr als 150 000 Euro umfasst.
Angepasst wurden außerdem die Steigerungsraten der ersten acht Einkommensstufen zur jeweils nächst höheren Stufe. Unterschieden wird bei den Beiträgen weiterhin zwischen der Betreuung von unter und über Zweijährigen — auch die Geschwisterkindbefreiung wird es wie gehabt weiterhin geben.