Kommentar City muss sicherer werden
Krefeld · Man kann zu Gutachten, gerade zu städtisch oder politisch bestellten, geteilter Meinung sein. Das gilt auch für diese aufpolierte Fortschreibung der Expertise von Junker und Kruse zur Entwicklung der Innenstadt.
Wir erinnern uns: Es ist erst ein paar Monate her, dass sich die Politik enttäuscht zeigte. Man vermisste Strahlkraft, Visionen und gab auch vorsichtshalber schon mal ein paar Tipps mit auf den Weg. Darum bleibt offen, wieviel Experten-Meinung darin steckt und wieviel politisch Erwünschtes. Letztlich ist es auch wurscht, denn die Schlussfolgerung stimmt. In einer modernen City trifft Wohnen auf Arbeit und Freizeit.
Es ist richtig, die viel zu lange Fußgängerzone konzentrieren zu wollen, weniger Beliebigkeit zuzulassen. Der Handel hat sich gut entwickelt, die Werbegemeinschaft gibt sich engagiert und zukunftsorientiert, sie benötigt alle Unterstützung, die sie bekommen kann. Wichtig ist hierbei, dass die Cityentwicklung als Ganzes vorangetrieben wird. Der Einzelhandel ist linear abhängig von einem schlüssigen Mobilitäts- und Parkraumkonzept. Es ist eine Herkulesaufgabe, dies alles zu koordinieren, aber Krefeld ist auf dem Weg.
Zu einer modernen City gehören überraschende Konzepte. Dabei müssen sie, wie das Beispiel Gründerzentrum im Stadtbad beweist, nicht einmal neu erfunden werden. Die Idee wurde bereits vor 20 Jahren von der Krefelder Fraueninitiative „Frauen Wirtschaft(en)“ geboren und vor einem Jahr noch einmal erfolglos an die Stadtspitze herangetragen. Jetzt scheint es an der Zeit.
Eine Riesenbaustelle bleibt das Wohnen. Das Projekt Schrottimmobilien kann dabei nur ein zarter Anfang sein. Die City muss sauberer, sicherer und angenehmer werden. Um das zu wissen, braucht es kein Gutachten.