Krankenhäuser setzen auf arabische Patienten

Krefelder Ärzte haben in Dubai für die Einrichtungen geworben. Ausländische Privatpatienten sollen Einnahmen aufbessern.

Krefeld. Sein Fazit lautet: "Reise erfolgreich." Michael Wilke, Geschäftsführer des Krefelder Alexianer-Krankenhauses "Maria Hilf" war mit dem Internisten Andreas Leischker, dem Chirurgen Bernhard Mallmann und dem Psychiater Robert Bering vier Tage lang auf dem nordrhein-westfälischen Gemeinschaftsstand der Gesundheitsmesse "Arab Health", der weltweit zweitgrößten, um für die Leistungen der Einrichtung im Krefelder Südbezirk zu werben. Angetreten waren sie zum Stichwort "Diabetes".

"Nun sind wir keineswegs mit vollen Auftragsbüchern zurückgekommen", erklärt Wilke. Indes hofft er, dass sich die Kontaktaufnahme lohnt, für beide Seiten. Langfristig erwarten die Ärzte an der Oberdießemer Straße Privatpatienten aus dem arabischen Raum. Ihnen steht dann das bald fertige Bettenhaus mit zur Verfügung.

Wilke stellt fest: "Es wird dadurch keine Einschränkungen für hiesige Patienten geben", macht indes auch darauf aufmerksam, dass die Krankenhäuser aus den Zahlungen der gesetzlichen Krankenkassen nicht existieren können. "Wir sind auf weitere Einnahmen angewiesen." Weil die nordrhein-westfälische Landesregierung intensive Kontakte zu den arabischen Staaten unterhält, flatterte im Spätsommer vergangenen Jahres eine Einladung der Krankenhausgesellschaft auf Wilkes Tisch.

Das Krefelder Team kam gut vorbereitet an, mit dem einzigen Informationsheft aller deutschen Messebeschicker in arabischer Sprache und zum Beispiel lybischen Erfahrungen von Bernhard Mallmann. Gemeinsam mit ihnen waren in Dubai auch Professor Richard Wagner vom Dialyse-Zentrum an der Marktstraße und Dr. Kemran Minaian vom Wirbelsäulenzentrum neben "Maria Hilf". Das "Helios"-Klinikum war über den Mutterkonzern präsent.

Die Krefelder Mediziner haben nicht nur am Stand in der deutschen Sektion gesessen. Sie haben Kliniken besucht und Gespräche mit Ärzten geführt, davon vielen in Deutschland ausgebildeten. So erfuhren sie von dem Anliegen, dass Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für arabische Ärzte geboten werden.

Die "Maria Hilf"-Ärzte denken auch schon an weitere "Märkte" für Patienten, so in Osteuropa und im übrigen europäischen Raum. "Wir haben das Know-How und die Infrastruktur", sagt Frank Jezierski aus der Geschäftsführung. Die Kosten für die "Rekrutierung" internationaler Patienten, beim Dubai-Trip mit rund 40.000 Euro, will Michael Wilke bis Ende 2012 wieder hereingeholt haben.