DEL 2 So wichtig ist das Team hinter dem Team bei den Pinguinen

Um einen Spieltag in der DEL 2 zu organisieren, braucht es viele Mitarbeiter und Ehrenamtler rund um das Event.

Sie managen die Pinguine neben dem Eis (v.l.) Laura Wolf, Mark Thiel, Simon Arens und Maximilian Mehlko.

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Am Mittwochabend ist es in Krefeld endlich so weit: Die Play-offs der DEL 2 beginnen mit dem ersten Spiel der Serie zwischen den Pinguinen und dem Aufsteiger Blue Devils Weiden. Wenn die Krefelder das Eis rund 45 Minuten vor dem Auftakt-Bully betreten, hat das Team abseits des Eises bereits einen halben Arbeitstag hinter sich. Die Westdeutsche Zeitung hat die Akteure, die bei der Organisation eines Spieltages eingebunden sind, begleitet.

Wer denkt, dass sich das Team der Krefelder erst am Spieltag Gedanken über die Präsentation macht, der liegt gehörig daneben. „Wir haben immer dienstags ein Meeting mit der ganzen Geschäftsstelle, in dem wir unsere Woche und die Themen planen“, berichtet Pressesprecher Mark Thiel. Besprochen wird, welcher Spieler in der Woche speziell im Fokus steht. Zumeist wird der Akteur der Seidenstädter dann auch nach dem Heimspiel im „Vierten Drittel“, dem Video-Podcast der Krefeld Pinguine, bei Simon Arens und Mark Thiel zu Gast sein. „Das vierte Drittel ist unser persönliches Baby, das haben wir ins Leben gerufen und ist mit Abstand das beste Format, dass wir bislang entwickelt haben“, freut sich Maximilian Mehlko, der Hauptverantwortliche für alles rund um Videocontent und den technischen Ablauf bei den Krefeld Pinguinen. Seitdem es den Podcast gebe, würde man bei den Krefeldern auch schon mal auf der Straße oder in der Nachbarstadt angesprochen werden. „Du bist doch der Sprecher aus dem Podcast“, lacht Thiel.

Rund 50 Leute sind an
einem Spieltag involviert

Interviews mit den Spielern gehören bei den Pinguinen zu jedem Spiel dazu. Hier interviewte Stadionsprecher Kristian Peters-Lach Christian Ehrhoff bei seinem Comeback auf dem Eis.

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Neben dem Video-Podcast haben die Mitarbeiter der Krefeld Pinguine auch den Slogan „Seidenstadt“ in Zusammenarbeit mit den Fans in den letzten Jahren wieder ins allgemeine Sprachbild der Menschen in Krefeld zurückgebracht. „Zunächst hat unser Stadion-DJ Stefan Volland die neue Torhymne gespielt und die Fans haben von sich aus irgendwann Seidenstadt gerufen. So ist das entstanden und mittlerweile nicht mehr wegzudenken“, berichten Mehlko und Thiel. Nicht zu Unrecht gehört die Hymne bei vielen Eishockey-Fans in ganz Deutschland zu den beliebtesten. „Sie hat einen großen Wiedererkennungswert“, so Thiel weiter.

An jedem Spieltag haben die Verantwortlichen bei den Pinguinen rund fünf Stunden vor dem ersten Bully ein Teammeeting, in dem die genauen Abläufe des Abends besprochen werden. Insgesamt sind rund 50 Leute in den Prozess des Spieltags involviert. Dazu gehören dann auch viele ehrenamtliche Helfer, die in der Arena diverse Aufgaben übernehmen. „Ohne diese Hilfe, wäre das hier kaum zu stemmen“, sagt Mehlko.

Während in der DEL Moderatoren und Experten vom übertragenden Sender Magenta TV zu jedem Spiel kommen, sind die Vereine in der DEL 2 für ihr eigenes Programm selbst verantwortlich. Es müssen eigene Kommentatoren, Pause-Talks und Experten jede Woche von den Krefeldern organisiert werden. Simon Arens, der neben den Social-Media-Kanälen auch das Stadionprogramm mit Stadionsprecher Kristian Peters-Lach durchführt, kümmert sich um diesen Bereich. „Wir versuchen, eine bunte Mischung den Zuschauern zu präsentieren. Durch ein gutes Netzwerk bekommen wir immer wieder gute Gäste und die Ideen der Pausenspiele entwickeln sich in unseren Meetings“, berichtet er. Spontanität gehört bei den Pinguinen auch zu einem Spieltag, mussten sie doch vor zwei Wochen das Publikum über einen Livestream über den Ausfall des Spiels gegen den EV Landshut minütlich auf dem Laufenden halten.

Pinguine haben den Abstieg
für einen Imagewechsel genutzt

Auserzählt sind die Geschichten rund um die Schwarz-Gelben in der DEL 2 noch nicht, denn das Team hinter dem Team schafft es immer wieder, neue Ideen und Konzepte zu entwickeln und zu präsentieren. So werden sich die Auswärtsspiele in den Play-offs zur sogenannten Play-off-Arena entwickeln. Bei einem Sponsor können Fans in einer Art Livetalk dabei sein, wenn zusammen das Play-off-Spiel geschaut wird. Dazu gibt es Catering und die Chance, sich auszutauschen.

Zum ersten Auswärtsspiel gegen Weiden am Freitag werden KEV-Legende Uwe Fabig und KEV 81-Trainer und Sportvorstand Elmar Schmitz zu Gast sein. „Ich bin jemand, dem wird schnell langweilig, ich brauche dann eine neue Herausforderung oder ein Projekt, in das ich mich reinfuchsen kann“, beschreibt Maximilian Mehlko seinen Tatendrang immer wieder neue Ideen zu kreieren. Er reist auch mit den Seidenstädtern quer durch die Republik, um die Fans hautnah an der Action teilhaben zu lassen.

Dieser Aufwand und diese Leidenschaft, die das Krefelder Team in seine Arbeit steckt, zahlt sich in den ersten Jahren der DEL 2 sichtlich aus. Die Krefeld Pinguine sind seit dem Abstieg aus der DEL in der Seidenstadt so sichtbar wie lange nicht. Sie haben den sportlichen Abstieg zu einem Imagewechsel genutzt, um mit neuer Strahlkraft in Krefeld präsent zu sein. Wo die Reise in dieser Saison hingehen wird, zeigen die kommenden Wochen. Eines ist aber sicher, das Team hinter dem Team bei den Krefeld Pinguinen wird auch in Zukunft für spannende Blickwinkel rund um das Team auf dem Eis sorgen.