Krawinkel: Sportstätten in ganz Deutschland made in Krefeld
Das Ingenieurbüro von Raimund Krawinkel feiert das 50-jährige Bestehen. In dieser Zeit ist die Firma ein Generalplaner in Technik und Erschließung geworden.
Krefeld. Die Liste der Bauwerke liest sich wie ein "Who is who" von Großprojekten in Deutschland. An allen steht seit 2002 auf dem Schild "Generalplaner - Technik und Erschließung: Krawinkel Ingenieure", Chef ist Raimund Krawinkel.
Das BMW-Vertriebszentrum West in Krefeld an der Bischofstraße mit seinem Hochregallager ist das Werk der Mannschaft an der Kempener Allee 168-170, das Logistikzentrum von Evonik-Stockhausen ebenso. Die zukünftige Eissporthalle in Inzell trägt dieses Schild, die Hochschule Rhein-Waal in Kleve auch: Das Ingenieurbüro feiert in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen.
Sportstättenbau als Generalplaner ist ein Schwerpunkt, aber auch Kliniken in ganz Deutschland, Schulen oder Verwaltungsgebäude tragen den Stempel von Krawinkel, der mit 76 Jahren nur ganz langsam ans Aufhören denkt. Tut er es in absehbarer Zeit, steht sein Nachfolger fest: Dipl.-Ing.
Detlef Wingertszahn ist seit 1992 dabei und bereits Geschäftsführer neben Raimund Krawinkel als geschäftsführendem Gesellschafter. Das Unternehmen mit heute 50Mitarbeitern in Krefeld ist 1960 unter dem Namen Ingenieurbüro Raimund Krawinkel mit einem Mitarbeiter und einer Sekretärin an der Ispelsstraße gegründet worden. Ins eigene Bürogebäude an der Kempener Allee zog Krawinkel 1967. Dieser Standort wurde dreimal erweitert.
"Ich baue keine Häuser", sagt Krawinkel. Das Büro sorgt für die technische Rundum-Versorgung von Großprojekten und bemüht Partner wie Architekten, Statiker, Bauphysiker hinzu. Als Generalplaner für den Sportstättenbau hat Krawinkel Eissportzentren im benachbarten Grefrath und in Dortmund gebaut sowie viele Sportschulen in der Bundesrepublik.
Für die Sportschule Oberhaching, 1992 eröffnet, gab’s eine Goldmedaille des IOC. Die Bördelandhalle in Magdeburg entstand nach den Krefelder Plänen, 50 Kliniken, 45 Schwimmbäder, 25 Eissportanlagen, 60Schulen, 80 Büros und Verwaltungsgebäude entstanden in den 50Jahren unter der Krawinkelschen Regie.
Krawinkel ist auch Initiator der Wohnbebauung an der Kempener Allee/Bückerfeldstraße. "Ich habe damals den Bedarf an bezahlbaren Wohnungen gesehen", sagt er heute. Anfang der 1970er Jahre hat er den Rheinhafen Krefeld um das Wendebecken erweitert. Durch intensive Verbandstätigkeit war er zeitweise Berater des Bundesinnenministers, dem auch der Spitzensport und somit die Sportstätten unterstehen.
Raimund Krawinkel ist auch mit dem Eissport eng verbunden. Mitte der 70er Jahre wollte er auf dem Sprödentalplatz eine Multifunktions-Halle als Bundesleistungszentrum für Eissport bauen.
Doch dann stieg der damalige FC Bayer Uerdingen in die Bundesliga auf, und die Stadt änderte ihre Pläne. "Vier bis fünf Jahre Arbeit war umsonst, und viel Geld war weg", erinnert sich Krawinkel.
Zu der Zeit war er auch Schatzmeister des Krefelder EV (von 1967 bis 1976). Er hat die Rittberger-Halle gebaut und die Rheinlandhalle aufwendig saniert. Den König-Palast hat er nicht gebaut: "Ich finde den Standort an der Westparkstraße total falsch", sagt er noch heute.
Wenn er den Chefsessel an Detlef Wingertszahn übergeben hat, wird er seinem Hobby frönen: Trittenheim an der Mosel wartet dann auf ihn - unter anderem mit einem eigenen Weinberg.