Prozess Trio hatte Senioren bestohlen: Angeklagte gestehen 19 Diebstähle

Die drei Angeklagten erwartet jahrelange Haftstrafen.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Ina Fassbender

Drei Angeklagte (25, 26 und 32 Jahre alt) aus Krefeld und Bergheim müssen sich nun vor dem Landgericht verantworten. In 19 Fällen sollen sie Senioren bestohlen haben. Direkt nach der Anklageverlesung zogen sich die Juristen zu einem sogenannten „Rechtsgespräch“ zurück. Das Ergebnis wurde in der Verhandlung am Montag vom vorsitzenden Richter verkündet: Sollten die beiden Hauptangeklagten die Taten gestehen, hätten sie mit einer Strafe zwischen drei Jahren und neun Monaten und vier Jahren und drei Monaten zu rechnen. Der dritte Angeklagte, der wohl nur als Fahrer und auch nicht an allen Taten beteiligt war, müsste eine Strafe zwischen zweieinhalb und drei Jahren erwarten. Daraufhin legten alle drei Angeklagten über ihre Verteidiger Geständnisse ab. Er schäme sich für das, was er getan hat, sagte ein Anwalt für seinen Mandanten. Die Taten seien wohl der Geldnot wegen langjähriger Arbeitslosigkeit geschuldet.

„Es gelang uns leicht in die Wohnungen zu gelangen, daher haben wir uns über die Folgen keine Gedanken gemacht“, ließ die zweite Hauptangeklagte mitteilen. Während sie die Opfer ablenkte, habe ihr Kumpane die Wohnung durchsucht, am liebsten nach Schmuck oder Bargeld. Bei den Trickdiebstählen gingen sie immer ähnlich vor. Mal behaupteten sie – mit einem Blumenstrauß in der Hand – dass sie einen Nachbarn besuchen und dem, weil der angeblich nicht da sei, eine Nachricht hinterlassen wollen. Dafür benötigten sie Zettel und Stift; wenn die Senioren diese holten, hätten die Angeklagten die Wohnungen betreten. Sie fragten aber mal auch nur nach der Toilette oder einem Glas Wasser.

Die Tatorte wurden eher zufällig ausgewählt. Der als Fahrer angeklagte Mann berichtete, dass sie „einigermaßen ziellos“ durch die Gegend gefahren seien und die anderen die Mehrfamilienhäuser auf dem Weg betrachtet und ausgewählt hätten. Trotz der Verständigung müssen in dem Verfahren noch einige Zeugen gehört werden, daher wird es noch mindestens einen Fortsetzungstermin im Dezember geben.