Krefeld Krefeld atmet auf: 84-Jährige ist lebend gefunden worden
Update am Freitagmorgen: Der Seniorin geht es den Umständen entsprechend gut. "Sie wird heute noch auf die normale Station des Krankenhauses verlegt", teilt Polizeisprecherin Karin Kretzer mit.
Krefeld. Große Erleichterung nach bangen Stunden der Ungewissheit: Am Donnerstag um 13 Uhr ist die 84 Jahre alte Elisabeth Smolenaers nach gut 15-stündiger Suche gefunden worden. Ein Anwohner des Hölschen Dyks in Hüls sah die Seniorin in seiner Einfahrt. Dort lag sie auf dem Boden. Schwer unterkühlt und erschöpft wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert. „Sie ist zwar verletzt, aber wir sind froh, dass sie wieder da ist“, schreibt ihre Enkelin bei Facebook. Anscheinend sei ihre Oma am Vorabend gestürzt und dann liegen geblieben, vermutet die Enkelin.
Die Angehörigen der Seniorin hatten am Mittwochabend gegen 21.30 Uhr eine Vermisstenmeldung bei der Polizei aufgegeben. Die Familie hatte am Morgen zuletzt Kontakt zu der 84-Jährigen gehabt. Die Beamten zögerten nicht lange und leiteten eine Viertelstunde später eine groß angelegte Fahndung ein, die bis zum Donnerstagnachmittag andauern sollte.
„Da wir wussten, dass die Dame auf einen Rollator angewiesen ist, haben wir die Suche auf den näheren Umkreis eingeschränkt“, erklärt Polizeisprecherin Karin Kretzer.
Zuletzt gesehen wurde die Seniorin an der Straße Am Brustert in Hüls. Sofort suchten Einsatzkräfte den Stadtteil ab. Ein Hubschrauber kam ebenfalls zum Einsatz. Während der Nacht auf Donnerstag wurde die Fahndung auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Streifenwagen hielten gezielt Ausschau nach der Seniorin.
Derweil versuchte die Enkelin möglichst viele Facebook-Nutzer aus der Umgebung zu sensibilisieren, indem sie ein Foto ihrer Großmutter postete und um Mithilfe bei der Suche bat. Die Polizei plante eine Hundestaffel und eine Einsatzhundertschaft einzusetzen, um in Hüls zu suchen. Dann wurde Elisabeth Smolenaers am Hölschendyk gefunden.
Während die erschöpfte Seniorin mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, machten sich Beamten der Polizei auf den Weg zu den Angehörigen der 84-Jährigen. „Die Erleichterung war natürlich sehr groß“, sagt Polizeisprecherin Karin Kretzer. Die Enkelin bedankte sich bei Facebook für die vielen Aufrufe zur Hilfe und die große Anteilnahme.
„Dank verschiedener Veröffentlichungen, unter anderem in sozialen Netzwerken, gingen bei uns sehr viele Hinweise ein“, berichtet auch Karin Kretzer. Die Beamten seien beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Hülser Bürger gewesen.
„Vermisstenfälle wie in Hüls registrieren wir vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr“, erklärt die Polizeisprecherin. Ganz anders sehe das bei Kindern aus. Bis zu zehn Vermisstenmeldungen pro Woche gebe es, bei denen Kinder oder Jugendliche gesucht werden. Viele Fälle gebe es auch bei Senioren, die sich aus Altenheim entfernen. „Man kann sich nur bemühen, die Bewohner im Auge zu behalten“, sagt Hans Georg Liegener, Geschäftsführer der Seniorenheime der Caritas. Es gebe keine hundertprozentige Sicherheit, da Seniorenheime meist offene Einrichtungen sind. Eine bewährte Schutzmaßnahme sei zum Beispiel ein mobiler Hausnotruf, der wie ein Handy im Notfall ortbar ist.