Burg Linn Autorin nimmt Publikum mit auf eine verwunschene Fantasyreise
Krefeld · Fabienne Siegmund hat aus „Namiria“ vorgelesen. Die Veranstaltung auf Burg Linn war für sie eine Premiere.
Der Mond schimmert schwach durch die vorbeifliegenden grauen Wolken. Der kalte Wind fegt um die mächtigen Mauern der in weißes Licht gehüllten Burg Linn. Es ist eine verwunschene Nacht wie aus dem Bilderbuch, ganz so wie sie sich die Verantwortlichen für die Reihe der Phantastischen Lesungen bei der Planung im Sommer für ihre Autoren vorgestellt haben. Es ist der passende Rahmen für die Fantasy-Lesung mit Fabienne Siegmund. Sie liest aus ihrem Buch „Namiria“.
Auch für Siegmund ist der Ort ihrer Lesung ungewöhnlich. „Ich habe schon in Buchhandlungen gelesen, auf kleinen Messen und Ausstellungen, aber jetzt erstmals im alten Gemäuer und neben einem knisternden offenen Feuer“, berichtet sie im Vorfeld. „Namiria spielt nicht auf einer Burg, sondern auf Schloss Schneefall. Bei den umherziehenden Herbstzeitlosen lebt Kirja, das Mädchen mit den Diamantsplitteraugen. Das Haar des außergewöhnlichen Mädchens in einer dunklen Welt liegt in Wellen, wie in Mondlicht schimmernde Spinnweben.“
Sie schreibt in
ihrer Freizeit
Die Burgküche füllt sich derweil mit 25 Personen. Zu Beginn stellt Bernhard Hennen, Krefelds erfolgreicher und berühmter Autor von Fantasy-Literatur und historischen Erzählungen, die Autorin vor. Sie ist beruflich in der Energiewirtschaft tätig und schreibt in der Freizeit, publiziert nebenbei Titel. So erschien von Siegmund und drei Mitautoren unlängst „Herbstlande – Verklingende Farben“, der zweite Roman aus der Herbstlande-Welt, den sie erneut mit Stephanie Kempin, Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser schrieb.
„Mein Herz schlägt für Kurzgeschichten“, erklärt sie weiter. „Das lebe ich immer wieder als Herausgeberin von Anthologien aus.“ Ende 2015 war sie Mitbegründerin des Phantastik-Autoren-Netzwerks (PAN), in dem sie seit 2017 die Position der Schatzmeisterin übernommen hat. „Wir haben jetzt 280 Mitglieder und wollen der Fantasie oder Science-Fiction eine stärkere Stimme geben.“
„Namiria“ ist eine schöne Geschichte. Zum Inhalt des Romans: „Schwarzer Schnee fällt auf Namiria, seit die weiße Königin vor zwanzig Jahren getötet und ihr Spiegelzepter zerbrochen wurde. . . Eines Tages aber findet Kirja eine geheimnisvolle Spiegelscherbe und blickt hinein. Wenig später überfallen Schergen des Fürsten das Lager der Gaukler und richten ein Massaker an. Kirja muss fliehen. Die Suche nach der Heilung des Landes führt sie an Orte, die sie bisher nur aus Lagerfeuergeschichten kannte.“ Schade nur, dass die Autorin mitunter durch die Seiten hetzte.