Tourismus Krefeld hat einen fliegenden Botschafter bei der Lufthansa

Krefeld · Fast elf Jahre hat es gedauert, bis die Lufthansa erneut einen Flieger „Krefeld“ getauft hat. Sein Jungfernflug ging von München nach Toronto.

Der Airbus A350-900 ist das vierte Flugzeug in der Lufthansa-Geschichte, das den Namen Krefeld trägt.

Foto: Deutsche Lufthansa AG

Die ersten Meilen hat Krefelds neuer fliegender Botschafter bereits gesammelt. Anfang des Monats hatte der Airbus A350-900 mit dem Taufnamen Krefeld seinen ersten Einsatz mit der Lufthansa. Vom Flughafen in München ging es für die Maschine gleich über den großen Teich in die kanadische Stadt Toronto.

Der Airbus A350-900 mit der Kennung D-AIXU ist das vierte Flugzeug in der Lufthansa-Geschichte, das den Namen Krefeld trägt und aus Sicht der Fluggesellschaft Lufthansa gleich ein besonderes: „Die aktuelle ,Krefeld‘ ist die zweite Allegris-Maschine innerhalb der Lufthansa-Flotte“, heißt es aus der Konzernzentrale. Mit Allegris ist die neue Langstrecken-Kabine gemeint, die den Passagieren von der Economy bis zur Business Class mehr Komfort bieten soll. Bis 2025 will die Lufthansa-Gruppe unter anderem dafür rund 2,5 Milliarden Euro investieren. Nach Angaben der Lufthansa gehört die „Krefeld“ darüber hinaus zu den modernsten und umweltfreundlichsten Langstreckenflugzeugen.

Für die vierte „Krefeld“
gab es keine eigene Tauffeier

Sie verbrauche 25 Prozent weniger Kerosin und erzeuge 25 Prozent weniger Emissionen im Vergleich zu den bisherigen Langstreckenflugzeugen.

Eine richtige Taufe auf den Namen „Krefeld“ hat es für den Airbus diesmal nicht gegeben. Die Namensübertragung erfolgte formlos. „Diese Namensübertragung unterscheidet sich von richtigen Taufen darin, dass keine offizielle Patenschaftsurkunde übergeben wird. Eine richtige Taufe findet in der Regel nur bei neuen Patenschaften statt“, erklärt die Lufthansa.

Für Oberbürgermeister Frank Meyer, der in dieser Woche zur ersten Konferenz deutscher und amerikanischer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zum Thema „Gemeinsame Herausforderungen und transatlantische Lösungen für Städte“ nach New York geflogen ist, schmälert das die Freude aber nicht. „Wir freuen uns immer, wenn der Name unserer Heimatstadt um die Welt geht. Im Fall des neuen Lufthansa-Fliegers gilt das ja sogar buchstäblich.“ Meyer wünscht allen Crew-Mitgliedern und Passagieren auch im Namen der Stadt Krefeld jederzeit einen guten Flug und eine sichere Landung.

Die Taufe der ersten „Krefeld“ fand am 23. August 1967 in Düsseldorf statt. In vielen Internetforen sind auch heute noch Bilder des sogenannten Europa-Jets mit der Kennung D-ABIJ zu sehen, etwa am Flughafen London-Heathrow. Die Maschine steuerte ab 1967 die internationalen Flughäfen an und wurde schließlich 1978 verkauft.

Ab dem 21. November 1978 hob mit einer weiteren Boeing 727-20 die zweite „Krefeld“ ab. Versehen mit der Kennung D-ABKP war sie bis zum 2. April 1992 im Einsatz, ehe sie die Lufthansa-Flotte verließ. Am 3. Juni 1992 wurde der Name „Krefeld“ auf eine Boeing 737-530 übertragen, die mit der Kennung D-ABIC bis 2013 in die Luft ging, ehe sie verschrottet wurde. Bis zur vierten „Krefeld“ dauert es nun elf Jahre.

Willy Brandt nahm die erste Taufe eines Lufthansa-Flugzeugs vor

Die Tradition der Patenschaften geht auf das Jahr 1960 zurück. Damals erhielt eine moderne Boeing 707 der Lufthansa erstmals den Namen einer deutschen Stadt. Sie wurde durch den damals Regierenden Bürgermeister Willy Brandt als Taufpaten auf den Namen „Berlin“ getauft. Seither erhielten rund 300 Flugzeuge den Namen deutscher Städte, Gemeinden und Bundesländer. Die Lufthansa will damit die Verbundenheit zum Heimatstandort Deutschland jenseits der großen Drehkreuze auch in die Regionen tragen, aus denen ein Großteil der Passagiere und Mitarbeiter kommt – eben ein fliegender Botschafter der Heimat. Bei der Größe der Maschinen wird bei der Taufe unterschieden: „Bei der Vergabe erhalten größere und bedeutendere Städte größere Patenflugzeuge“, teilt die Lufthansa mit.