Krefeld braucht dringend eine Lobby
Bezirksplanung gegen Interessen der Stadt
Krefeld. So erfreulich die Tatsache ist, dass CDU und SPD in Sachen Krefelder Stadtentwicklung an einem Strang ziehen, so traurig ist die Tatsache, dass es offensichtlich nicht möglich ist, sich mit den Nachbarn vernünftig abzusprechen.
Gleich mehrere Beispiele liefert der Entwurf des Gebietsentwicklungsplans (GEP), der jetzt von der Bezirksregierung vorgelegt worden ist. Meerbuscher und Willicher haben sich da offensichtlich mit ihren Interessen durchgesetzt. Krefeld hat das Nachsehen.
Besonders augenfällig ist das bei den Gewerbegebieten. Während einerseits von der Bezirksregierung der ausdrückliche Wunsch zur interkommunalen Zusammenarbeit geäußert wurde, haben die Willicher sich aus den gemeinsamen Plänen an der Autobahn 44 bereits wieder verabschiedet, weil sie in Münchheide erweitern können. Die Meerbuscher erhalten zumindest noch ein Gebiet direkt vor der Haustür, südlich der A 44. Eine Erweiterung Fichtenhains hingegen ist nicht vorgesehen. Dringend benötigte Flächen südlich des Krefelder Hafenbeckens werden gar nicht erst aufgeführt — mit der Begründung, dass die Meerbuscher nicht einverstanden sind.
Bei den Wohngebieten stellt die Bezirksregierung das Gebiet östlich der K-Bahn an die erste Stelle, obwohl die Stadt von der Entwicklung anderer Fischelner Gebiete profitieren könnte, weil sie Eigentümerin ist.
Das lässt nur den Schluss zu, dass die Stadtspitze die dringend notwendigen Kontakte zu Nachbarn und Behörden gar nicht, oder aber nicht entschieden genug pflegt. Das muss sich - im Sinne einer erfolgreichen Stadtentwicklung — dringend ändern.