Welterbe in Krefeld Die Pläne von Museumschef Burandt

Krefeld · In den Plänen des neuen Linner Museumsdirektors Boris Burandt spielt der geplante archäologische Landschaftspark am Hafen keine Hauptrolle.

Museumsleiter Boris Burandt.

Foto: Dirk Jochmann/Jochmann, Dirk (dj)

Seine Vorgängerin Jennifer Morscheiser hatte 2019 gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Meyer noch umfangreiche Pläne vorgestellt, die den Bau eines gläsernen Kastellturms am Hafenbecken ebenso vorsahen wie einen Grillplatz mit Aufenthaltsbereich an der Stelle, an der ein Info-Punkt schon heute an die einstige Garnison Gelduba erinnert. Die Pläne waren in Krefeld mit großen Hoffnungen begleitet worden, nach ihrer Präsentation aber nicht weiter vorangekommen.

Im Interview mit unserer Zeitung hatte Burandt kurz nach seiner Wahl erklärt, dass ihm dieses Projekt ebenfalls am Herzen liegt. Im Juni stellte er dazu jedoch klar: „Ein Xanten 2.0 wird es in Krefeld nicht geben.“ Lediglich eine Begründung solle das Bodendenkmal visualisieren, ergänzt durch Informationstafel vor Ort und ein digitales Informationskonzept. Das Ganze werde ein „Park mit archäologischem Informationsgehalt“.

Zu den deutlich weiter gehenden Visionen von Morscheiser hebt Burandt hervor: „Wir müssen abwägen, was an diesem Ort sinnvoll ist.“ Gewisse Punkte müsse man außen vor lassen. Im Blick hat er dabei vor allem den genannten Info-Punkt am Wendebecken des Hafens. Er befindet sich hinter den Gleisen der Hafenbahn, von hohem Gebüsch und wilden Brombeerhecken umgeben und ist oft in einem sehr ungepflegten Zustand. „Ich habe gewisse Erfahrungen, was gut und nicht gut funktioniert – die Örtlichkeit vor Augen“, sagt der Museumsleiter dazu.

Burandt will Wissensvermittlung anders als durch ein „Xanten 2.0“ umsetzen – zum Beispiel durch Aktionen wie am vergangenen „Limes-Sonntag“ des Archäologischen Museums Burg Linn zum ersten „Geburtstag“ der Welterbe-Ernennung. Im Museum selbst sollen dauerhaft militärische und zivile Aspekte der Krefelder Alleinstellungsmerkmale am Limes ins rechte Licht gerückt werden. Nämlich die Schlacht von Gelduba im Jahr 69 nach Christus und zusätzlich die Spätantike. In der Vorburg soll es einen Limes-Informationspunkt mit Hinweis auf die Fläche am Hafen geben, auf der einst Kastell und zivile Siedlung standen. Rad- und Wanderrouten sollen Museum und Kastellareal miteinander verbinden. Beide liegen nur rund vier Kilometer voneinander entfernt.