Hilfe für Obachlose Die Stadt sucht neue Räume für ein Begegnungscafé
Krefeld · Keine Baugenehmigung: Der Treffpunkt „Dein Name ist Mensch“ an der Marktstraße ist geschlossen worden.
Das Begegnungscafé für Obdachlose an der Marktstraße „Dein Name ist Mensch“ ist geschlossen. Zurzeit gibt es lediglich Brötchen für hilfsbedürftige Menschen vor dem Haus. Zwischen Betreiberin Sabrina Tophofen und dem Verein „Nothilfe Mensch“ gibt es Streit.
Verein eröffnet Café
„Ich hatte am 1. August ein Café an der Kölner Straße eröffnet“, erzählt Sabrina Tophofen, die einst als jüngstes Straßenkind Deutschlands bekannt wurde und darüber zwei Bücher geschrieben hat. „Ich weiß, was es bedeutet, kein Dach über dem Kopf zu haben und nichts zu essen.“
Tophofen weiter: „Dann waren Verantwortliche des Vereins „Nothilfe Mensch“ an mich herangetreten und hatten vorgeschlagen, ab November ein Begegnungscafé an der Marktstraße zu betreiben. Mit Erfolg: Wenn es kalt wurde, sind zwischen 100 bis 150 Leute gekommen, ansonsten waren es zwischen 30 und 50.“
Unten das Café, oben ein Wohnprojekt, um die Obdachlosen zu sozialisieren und darüber ein Bereich für Kinder und Jugendliche für Hausaufgabenhilfe und Betreuung.
Was ist passiert?
Dann allerdings gab es laut der Stadt eine Beschwerde aus der Nachbarschaft: „Bei einem Ortstermin mit Vertretern des Vereins ist festgestellt worden, dass keine Baugenehmigung für die Nutzung der Räume als Begegnungscafé vorliegt. Daraufhin hat die Bauaufsicht der Stadt die Verantwortlichen wiederholt aufgefordert, wie beim Ortstermin zugesagt, einen notwendigen Bauantrag zur Nutzungsänderung für eine Gastronomie zu stellen, um den Betrieb zu legalisieren und weiter führen zu können. Die Nutzung des Erdgeschosses als Begegnungscafé wurde, da keine unmittelbare Gefahr vorlag, zunächst nicht untersagt“, erklärt Stadtsprecher Dirk Senger.
„Die Nutzungsänderung ist nur mit Bauplänen über einen Architekten möglich, die konnten wir nicht vorweisen, da wir noch mit dem Vermieter in Verhandlungen standen“, erklärt Horst Renner, vom Vorstand des Vereins.
Seine weiteren Recherchen hätten jedoch ergeben, dass 1990 bereits eine Nutzungsänderung für eine Sportschule in der ehemaligen Lagerhalle erteilt worden sei, berichtet Renner weiter. „Wir haben die Unterlage an das Bauamt gefaxt, mussten jedoch trotzdem einen neuen Antrag über einen Architekten stellen.“ Auch eine Fristverlängerung sei nicht gestattet worden, sagt er. „Wir haben gekämpft bis zur letzten Minute. Wir mussten das Café schließen, nicht räumen“, erklärt er. Die Betreiberin habe überreagiert und gleich die Möbel abtransportieren lassen.
Der Betrieb des Begegnungscafés ist laut Stadt durch den Verein ,Nothilfe Mensch` selbst eingestellt worden. Das sei der Bauaufsicht am 26. Mai mitgeteilt worden. Der Betreiberin sei am 24. Mai die Situation von der Bauaufsicht geschildert worden.
Zwischen Sabrina Tophofen und den weiteren Vorständen der „Nothilfe Mensch“ gibt es jetzt so große Streitigkeiten, dass Anwälte seitens des Vereins hinzugezogen werden sollen.
So geht es weiter
Tophofen hat direkt begonnen, neue Räume zu suchen. Montag könnte schon etwas Neues feststehen. „Die Stadt unterstützt die Betreiberin aktiv bei der Suche nach einem neuen Standort“, so Dirk Senger.