Wirtschaft Ein Hilfspaket für die lokalen Händler
Krefeld · Krefelder Unternehmer schließen ein Bündnis und wollen mit der Krefeld-Box die Wirtschaft unterstützen.
Die Krise in der Pandemie hat Christoph Puff mit seinem kleinen Unternehmen „Puffsbrause“ am eigenen Leib erlebt. Weine und Spirituosen verkauft der 43-Jährige ansonsten auf Messen, an Wirte und den Einzelhandel. Doch seit Corona über allem schwebt, ist es mit den schönen Geschäftszahlen vorbei – auch für ihn. Nur auf Staatshilfen zu hoffen, ist aber nicht sein Ding. Für die Restriktionen der Regierung hat er sogar Verständnis. Er hofft auf die Einsicht der Menschen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und äußert ein starkes Mitgefühl für die hart getroffenen Branchen. Der Krefelder hat sich daher mit drei Mitstreitern aus der Krefelder Wirtschaft zusammengetan, um mit einem besonderen Konzept die Händler und Produzenten seiner Heimatstadt zu unterstützen. Ein jedes Gewerbe ist vom Kaufverhalten schließlich mehr oder weniger betroffen. Die einen straucheln, die anderen halten sich noch irgendwie über Wasser. Die Krefeld-Box soll das Zeichen in die Welt senden: Wir sind noch da.
Ein Gemeinschaftsprojekt aus lokalen Händlern und Anbietern
Es ist ein Gemeinschaftsprojekt aus hiesigen Dienstleistern, Manufaktur, Gastronomie und Einzelhandel. Eine Art Hilfspaket. Marcel Wendel, Moritz Lübbers von der Salzmanufaktur Sel la Vie und Dennis Zimmer von der Werbeagentur 47Design sitzen als Initiatoren mit im Boot. Der Einfall einer solchen Unterstützung geht aber auf Christoph Puff zurück. Der Gemeinschaftssinn hinter der Idee ist durchaus vergleichbar mit den Appellen der Politik an die Bürger in der Pandemie: „Alleine agieren bringt gar nichts“, sagt Puff über seine Motivation: „Wir müssen uns zusammenschließen, gemeinsam handeln, um durch diese verrückte Zeit zu kommen.“ Dass ein jeder Händler sein eigenes Süppchen in Corona-Zeiten koche, das dürfe doch nicht sein. Niemand will vom Markt verschwinden, wenn die Kunden plötzlich nur noch im Internet einkaufen und sich die Waren bequem ins eigene Wohnzimmer liefern lassen. Auf der anderen Seite wollen Puff und seine Kollegen während der aktuellen Corona-Lage die Menschen nicht in Scharen in die Läden treiben: „Aber wenn sie einkaufen gehen, dann sollen sie den lokalen Einzelhandel bevorzugen.“ Der Inhalt der Krefeld-Box stammt aus der Krefelder Produzenten-Landschaft. Produkte, Gutscheine und Rabattkarten sind enthalten. Dinge für den gedeckten Tisch, Feiern, Verschönerungen und den täglichen Bedarf. „Eine kleine Heimat im Quadrat“, wie die Initiative das Paket nennt. Es soll auch ein Blick sein auf die Unternehmen, die sonst nicht im Fokus der Allgemeinheit stehen. Eine Box kostet 50 Euro und ist in verschiedenen Läden, Boutiquen, Reformhäusern oder auch in gastronomischen Einrichtungen zwischen Hüls und Fischeln zu erwerben. Manche Verkaufsstellen sind jedoch seit dem 1. November durch die Zwangsschließungen betroffen. „Wir fragen aktuell ab, wer einen Außerhaus-Verkauf anbieten will. Dann wird es die Boxen natürlich trotzdem dort geben“, sagt Puff. Die Gutscheine zum Beispiel für eine Theateraufführung sollen ihre Gültigkeit erhalten, bis die Bühnen wieder öffnen, erklärt der 43-Jährige: „Wir wollen die Leute ja animieren. Sobald die Lage wieder besser wird, können sie die Punkte wieder aufsuchen.“ Für Unternehmer ist sogar eine Geschenkbox als Kundenpräsent in Planung. „Wir hoffen, dass der Einzelhandel nicht vor die Hunde geht“, hofft der Krefelder inständig. Mit der bisherigen Resonanz ist er zufrieden: „Wir erhalten sehr gute Rückmeldungen. Die Händler sind angetan.“
25 Unternehmer, die mitmahen, von der Gastronomie bis zu Produzenten, hat Puff schon gefunden. „Wir werben weiter und hoffen, dass das Angebot weiter angenommen wird.“ Bis Weihnachten soll das Angebot erst einmal gelten, vielleicht soll sogar noch ein Weihnachtsgeschenk hinzukommen.