Umwelt Forschung: Elektrobusse mit Batterie sind nicht wirtschaftlich

Krefeld · Die Hochschule Niederrhein hat sich mit dem Verkehr in Krefeld befasst. Es ging dabei um die Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen sowie den Verkehrsfluss in der Stadt.

Wenn Autos an Ampeln lange stehen müssen, hier die St.-Anton-Straße, dann steigt die Schadstoffbelastung.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein haben die Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen sowie den Verkehrsfluss in der Stadt untersucht. Die Ergebnisse der beiden Forschungsarbeiten, die im Institut für Energietechnik und Energiemanagement SWK E2 durchgeführt wurden, stellten die jungen Wissenschaftler jetzt beim 11. Wissenschaftsforum Mobilität im Duisburger City Palais vor.

Marius Madsen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut, arbeitete gemeinsam mit dem Partner SWK Mobil zum wirtschaftlichen Einsatz von Elektrobussen unter Berücksichtigung der Umlaufplanung und Beibehaltung der Fahrpläne. Ergebnis: Von den etwa 100 Bussen der SWK könnten bis zu 36 Busse mit heute auf dem Markt befindlichen Akkus eingesetzt werden, ohne dass Reservebusse zur Verfügung gestellt werden müssten. „Mehr Elektrobusse würden Ersatzbusse bedeuten, da diese zwischengeladen werden müssten“, sagt Professor Marc Gennat, der das Projekt begleitet hat.

Um robuste Ergebnisse zu erzielen, wurden die klimatischen Verhältnisse der vergangenen zehn Jahren in der Simulation berücksichtigt. Ein wirtschaftlicher Einsatz von Batterie-Elektrobussen wäre allerdings erst möglich, wenn sich der Batteriepreis etwa halbiert.

Mit den Messungen lassen sich Ampelphasen optimieren

Ein weiteres Team mit Masterstudent Jan Wagner untersuchte in Google Maps den Krefelder Verkehr. Hierbei wurden die 84 meistbefahrenen Straßen in Krefeld identifiziert und Änderungen des Verkehrsflusses sowie der Verkehrsbelastung über mehrere Wochen registriert. Durch weitere Messdaten kann der Verkehr rückwirkend sowohl qualitativ als auch quantitativ analysiert werden. Ein Beispiel: Der kommunale Betrieb, der die Ampeln steuert, kann zwar feststellen, dass zwischen 16 und 18 Uhr die maximale Anzahl an Fahrzeugen pro Ampelphase an einer Kreuzung fährt. Aber sie können nicht feststellen, wie lange die Warteschlange vor der Ampel ist. Durch Messungen mit der Google-API ist dies kostengünstig zu ermitteln. „Auf diese Weise ließe sich langfristig die Ampelphasenlänge anpassen, der Verkehrsfluss optimieren und damit die Schadstoffbelastung senken“, sagt Gennat.